Fütterungsempfehlung
Pferde mit PSSM2 unterstützen – Das passende Pferdefutter bei PSSM2 finden
Pferde mit PSSM2 können vermutlich relativ normal ernährt werden. Die meisten Pferde mit PSSM2 vertragen bei Bedarf Getreide. Trotzdem sollte man auf jeden Fall eine Kohlenhydratüberfütterung vermeiden. Gleichzeitig muss die Ration an Eiweiß ausreichend sein. Wie bei allen Pferden kann ein langanhaltender Eiweißmangel Symptome wie wiederkehrende und unspezifische Lahmheiten oder einen hohen Muskeltonus mit Muskelkrämpfen auslösen. Pferde mit Eiweißunterversorgung sind sehr steif und neigen zu Gelenksproblemen. Sie verlieren deutlich an Muskelmasse, sind lethargisch oder aggressiv, panisch und neigen zu Muskelverletzungen. Vor allem Stresssituationen sind für ein eiweißunterversorgtes Pferd problematisch. Gelegentlich wird empfohlen, Pferden mit PSSM2 extrem große zusätzliche Eiweißmengen von bis zu 1,5kg Sojaschrot oder ein Sojamischfutter zur Grundration Heu zuzufüttern. Davon ist dringend abzuraten, denn eine solche Fütterung wäre für das Pferd toxisch! Das Pferd kann nur eine geringe Eiweißüberfütterung tolerieren. Sinnvoller ist es, zunächst die aktuelle Ration von einem Fachmann anschauen zu lassen. Leidet ein Pferd unter PSSM2 ist eine Raufutteranalyse durch ein Fachlabor unumgänglich. Ein 500kg schweres Pferd hat einen Proteinbedarf von ca. 400g dünndarmverdaulichem Rohprotein, bei sportlicher Reitweise etwas höher. Ein Großteil davon sollte durch ein hochwertiges Heu gedeckt werden. Kommt es bei der reinen Heufütterung zu einem Eiweißdefizit, deckt man die Fehlmenge mit einer Mischration aus verschiedenen Eiweißquellen, um eine größtmögliche Aminosäurenvarianz zu erreichen. Daher bietet sich eine Mischung aus Luzerne, Reiskleie, Leinsamen, Bierhefe, Spirulina und eventuell Sojaschrot an. Neben dem Eiweiß braucht ein Pferd mit PSSM2 auch eine ausreichende und ggf. zu Beginn der Ernährungsanpassung leicht höhere Dosis an Magnesium, Vitamin E und Vitamin C in der Ration. Aber auch die Nährstoffe Eisen, Zink und Mangan dürfen nicht fehlen. Jedoch können hohe Überdosen an Zink und Mangan durchaus Langzeitfolgen für das Pferd haben. Daher gilt hier der Leitspruch: Viel hilft nicht viel. Auch Selen und Kupfer dürfen nicht in den Mangel geraten. Aber Vorsicht: Selen kann sehr schnell giftig werden. Trotzdem verschlechtert ein langanhaltender Selenmangel die Symptome von PSSM2. Daher sollte man für sein Pferd ein sehr hochwertiges Mineralfutter auswählen. Durch die Erkrankung oder eine lange anhaltende Fehlfütterung befindet sich das Pferd in einer besonderen Bedarfssituation. Daher ist ein hochwertiges Mineralfutter unumgänglich. Diese findet man vor allem im Sportbereich.