Behandlung
Die richtige Behandlung von Cushing (PPID) bei Pferden finden
Die Behandlung von PPID muss immer mit einer korrekten Diagnostik beginnen. Der Tierarzt nimmt zur Untersuchung auf den ACTH-Spiegel eine Blutprobe, idealerweise zwischen 8 und 10 Uhr am Morgen. Es gibt unterschiedliche Referenzwerte in den Monaten August bis Oktober im Vergleich zu den Monaten Juli bis November. Durch ein eher gleichförmiges Stallmanagement wäre eine Blutprobenentnahme im November optimal. Unabhängig vom Ausgang sollte der Wert nach 6 bis 8 Wochen erneut durch eine Blutprobe bestätigt werden. Eine Messung allein reicht nicht aus, da der ACTH auch durch äußere Einflüsse stark variieren kann. ACTH-Werte, die innerhalb eines Schmerzgeschehens oder Hufrehe erhoben worden sind, sind nicht zuverlässig. Ist das Pferd zudem Fehlernährt und lebt in unsachgemäßer Haltung, kann der ACTH-Wert ebenfalls unzuverlässig sein. Daher muss eine Überprüfung der Ration und der Haltung immer vor einer medikamentösen Behandlung erfolgen. Ist der ACTH-Wert nachweislich erhöht und sind die Lebensbedingungen sowie die Ernährung optimiert worden, kann man davon ausgehen, dass das Pferd an PPID leidet. Zusätzlich zum ACTH-Test ist auch die Messung des Insulin- und Glukosebasalwert nach einer Nüchternzeit von 6 Stunden ein guter zusätzlicher Parameter, da er direkt einen Aufschluss über eine mögliche Insulinresistenz geben kann. Darüber hinaus gibt es noch die Möglichkeit eines TRH-Stimulationstest (Thyreotropin Releasing Hormone) der jedoch im klinischen Umfeld erfolgen muss. Ein Dexamethason-Suppressionstest wird heute hingegen nicht mehr gemacht, da er häufig zu falsch-positiven Ergebnissen geführt hat. Leidet das Pferd unter PPID wird für gewöhnlich der Wirkstoff Pergolidmesilat eingesetzt. Die Menge richtet sich nach dem Grad der Erkrankung. Unter dem Medikament muss der ACTH-Wert nach weiteren 6 Wochen erstmals und danach zwei bis drei Mal nach jeweils 4-6 Wochen überprüft werden, um die ideale Dosis zu ermitteln. Das Medikament hält die Krankheit nicht auf, es verlangsamt lediglich den Verlauf und verringert die Symptome. Es kann trotz bestem Management und guter medikamentöser Versorgung zu Hufrehen kommen.