Ursachen
Osteochondrose (OCD): Wie entsteht ein Gelenkchip bei Pferden?
Die Entwicklung von Gelenkschips kann genetische Gründe haben. Gelegentlich wird die Prävalenz dazu von Mutter oder Vater vererbt.
Bei Fohlen und Absetzern ist sowohl das Knochen- als auch das Knorpelwachstum stark ausgeprägt. Bei einer normalen Wachstumsgeschwindigkeit sowie ausreichend Nährstoffen wachsen sowohl Knorpel als auch Knochen im Einklang. Im Alter von ca. 1,5 Jahren ist das Höhenwachstum beinahe komplett abgeschlossen. In der Regel haben die Pferde ihre Endgröße zu 90-95% erreicht. Allerdings folgt ein weiteres Massewachstum bis zum 7ten Lebensjahr, je nach Rasse. Der Knorpel erhält so ausreichend Zeit sich auf den schwerer werdenden Körper einzustellen. Allerdings kann dieses natürliche Wachstum durch verschiedene Aspekte gestört werden. Zum einen werden die Pferde heutzutage sehr groß, das heißt, der Körper wächst in kurzer Zeit in die Höhe. Dies sorgt besonders bei Pferden mit sehr exaltiertem Gangwerk für frühe hohe Belastungen auf den Gelenken, bei denen das Knorpelwachstum kaum mithalten kann. Auf der anderen Seite sorgen auch viel zu hohe Getreide- oder generelle Kraftfuttergaben für einen starken und unnatürlichen Anstieg des Höhenwachstums. Dies erfolgt zu Lasten des nur langsam folgenden Knorpels. Auch Pferde die bereits früh mit drei oder vier Jahren angeritten oder anlongiert und dann auch zu stark durch Reitergewicht oder intensives Longieren belastet werden, entwickeln besonders oft Osteochondrose.
Jungpferde die unter starker Mangelernährung, vor allem an Kalziummängeln leiden, erkranken ebenfalls häufiger an Gelenkschips. Das bedeutet, dass man das Jungpferd weder Überfüttern darf, noch eine Mangelernährung eintreten sollte. Besonders übermäßiges Körpergewicht im Wachstum oder generelle Adipositas steigern das Risiko der Entwicklung von Gelenkchips.