Haut & Fell

Dermatophilose- Wissenswertes im Überblick

Die Dermatophilose wird auch als Regenekzem, Regenräude oder „Rain-Rott“ bezeichnet. Sie wird durch ein Bakterium ausgelöst. Diese bakterielle Infektion tritt vor allem im Herbst und Winter vermehrt auf, wenn Pferde mit sehr langem Fell dauerhaft feucht sind und keinen ausreichenden Wetterschutz haben.
Symptome Dermatophilose - welche Symptome zeigt mein Pferd?

Die Dermatophilose ist eine hartnäckige und sehr schmerzhafte Hautinfektion mit dem Bakterium „Dermatophilus congolensis“, die vor allem bei Pferden mit sehr plüschigem und langem Fell auftritt. Also vermehrt in Frühling, Herbst und Winter, wenn wenig Sonnenlicht vorhanden ist. Wie der Name vermuten lässt, spielt andauernde Nässe und Feuchtigkeit eine große Rolle. Wenn Pferde dauerhaft über mehrere Tage nass oder feucht sind, greift die Feuchtigkeit die Haut an. In diese Läsionen wandert das Bakterium ein und kann sich in den oberen Hautschichten sprunghaft vermehren. Die Infektion breitet sich unter der Haut aus und führt zu spontanem Haarausfall und aufbrechenden, nässenden Wunden. Die Infektion kann sich über den gesamten Körper ausbreiten, die Behandlung ist aufwändig und langwierig.

Ursachen Dermatophilose – woher kommt die Erkrankung beim Pferd

Das Bakterium „Dermatophilus congolensis“ befindet sich vermutlich in geringer Menge auf jedem Pferd. Es gehört zum natürlichen Hautbesatz. Haben Pferde aufgrund des Alters, der Lebens- und Ernährungssituation ein schlechtes Immunsystem, kann sich das Bakterium entfalten. Schlechte Lebensumstände, zu wenig Schutz vor Regen und ein ewig feuchtes Fell können eine Infektion begünstigen. Durch die dauerhafte Nässe quillt die Haut auf, wird jedoch in der Folge oder in Regenpausen sehr trocken. Durch diesen ständigen Wechsel der nassen, aufquellenden Haut und zu kurzen Trockenphasen, in denen es keine ausreichende Rückfettung durch die Talgdrüsen in der Haut gibt, entstehen kleine Risse in der Haut. Mit der Körperwärme entsteht außerdem im dichten, nassen Fell eine hervorragende Brutstätte für das Bakterium. Denn gerade dieses Bakterium mag es warm feucht und dunkel. Vermehrt es sich auf der Haut, reicht eine kleine Verletzung oder Aufreißen durch Trockenheit der Haut und es kann in die Unterhaut einwandern, wo es sich weiter vermehren und schleichend verbreiten kann. Das Wachstum steigt sprunghaft an, wenn kein Sauerstoff mehr vorhanden ist, also in den tieferen Bereichen der Haut. Diese Verbreitung bleibt aufgrund des dichten Fells oftmals über Wochen unentdeckt. Es bilden sich lediglich ein paar kleine Krusten oder Pusteln. Je weiter die Infektion fortschreitet, desto mehr Pusteln bilden sich. Die betroffenen stellen schwellen leicht an und röten sich. Letzteres ist aber vor allem bei Pferden mit dunkler Haut oder dunklem Fell beinahe nicht zu erkennen. Bleibt die Dermatophilose auch weiterhin unentdeckt, fällt spontan an den entzündeten Stellen das Fell aus und darunter zeigen sich nässende, und eiternde Wunden. Währenddessen breitet sich die Infektion langsam und stetig über das ganze Pferd aus. Das Aufbrechen der Entzündungsherde ist für das Pferd extrem schmerzhaft. Durch die vielen offenen Wunden wird das Immunsystem stark belastet. Die meisten Pferde entwickeln hohes Fieber. Auch Pferde mit Sommerekzem erkranken häufiger an Dermatophilose da die Haut bei ihnen bereits angegriffen ist. Dabei sieht die Dermatophilose durch die geringe Pustelbildung zunächst aus wie ein Sommerekzem oder eine Hautpilzinfektion. An den Beinen erscheint es eher in Form einer Raspe. Der Unterschied zu diesen Erkrankungen ist jedoch, dass es bei der Dermatophilose weder zu einem besonderen Juckreiz noch zu einer Schuppenbildung kommt.

Fütterungsempfehlung Wie kann ich mein Pferd bei Dermatophilose mit Futter unterstützen?

Zur Prophylaxe sollte man, vor allem im Herbst und Winter, auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung des Pferdes achten. Dazu gehört neben ausreichend Raufutter auch die Gabe eines hochwertigen Mineralfutters. Ist das Pferd erkrankt, sollte man für die Dauer der Infektion weitestgehend auf Getreide verzichten. Wird Kraftfutter benötigt, empfiehlt sich der Einsatz eines getreidefreien Kraftfutters. Durch die Schmerzen verlieren einige Pferde deutlich an Gewicht. Dem sollte frühzeitig begegnet werden. Auch Leinöl oder Hanföl sowie ein paar Möhren dürfen im Winter auf dem Speiseplan stehen. Die hochwertigen Fettsäuren dieser Öle helfen dem Pferd die natürliche Wetterschutzbarriere gegen Regen aufrechtzuerhalten und zu pflegen, das in der Möhre enthaltene Beta-Carotin unterstützt die Hautgesundheit. Bei Infektionen hilft die gezielte Gabe von L-Lysin, Vitamin E und Zink um das Pferd gezielt bei der Wundheilung zu unterstützen und das Immunsystem zu stärken. Dazu kann man Echinacea, eine geringe Menge Johanniskraut und Vitamin C in die Ration integrieren. Johanniskraut kann die Lichtempfindlichkeit des Pferdes erhöhen.