Ursachen
Dermatophilose – woher kommt die Erkrankung beim Pferd
Das Bakterium „Dermatophilus congolensis“ befindet sich vermutlich in geringer Menge auf jedem Pferd. Es gehört zum natürlichen Hautbesatz. Haben Pferde aufgrund des Alters, der Lebens- und Ernährungssituation ein schlechtes Immunsystem, kann sich das Bakterium entfalten. Schlechte Lebensumstände, zu wenig Schutz vor Regen und ein ewig feuchtes Fell können eine Infektion begünstigen. Durch die dauerhafte Nässe quillt die Haut auf, wird jedoch in der Folge oder in Regenpausen sehr trocken. Durch diesen ständigen Wechsel der nassen, aufquellenden Haut und zu kurzen Trockenphasen, in denen es keine ausreichende Rückfettung durch die Talgdrüsen in der Haut gibt, entstehen kleine Risse in der Haut. Mit der Körperwärme entsteht außerdem im dichten, nassen Fell eine hervorragende Brutstätte für das Bakterium. Denn gerade dieses Bakterium mag es warm feucht und dunkel. Vermehrt es sich auf der Haut, reicht eine kleine Verletzung oder Aufreißen durch Trockenheit der Haut und es kann in die Unterhaut einwandern, wo es sich weiter vermehren und schleichend verbreiten kann. Das Wachstum steigt sprunghaft an, wenn kein Sauerstoff mehr vorhanden ist, also in den tieferen Bereichen der Haut. Diese Verbreitung bleibt aufgrund des dichten Fells oftmals über Wochen unentdeckt. Es bilden sich lediglich ein paar kleine Krusten oder Pusteln. Je weiter die Infektion fortschreitet, desto mehr Pusteln bilden sich. Die betroffenen stellen schwellen leicht an und röten sich. Letzteres ist aber vor allem bei Pferden mit dunkler Haut oder dunklem Fell beinahe nicht zu erkennen. Bleibt die Dermatophilose auch weiterhin unentdeckt, fällt spontan an den entzündeten Stellen das Fell aus und darunter zeigen sich nässende, und eiternde Wunden. Währenddessen breitet sich die Infektion langsam und stetig über das ganze Pferd aus. Das Aufbrechen der Entzündungsherde ist für das Pferd extrem schmerzhaft. Durch die vielen offenen Wunden wird das Immunsystem stark belastet. Die meisten Pferde entwickeln hohes Fieber. Auch Pferde mit Sommerekzem erkranken häufiger an Dermatophilose da die Haut bei ihnen bereits angegriffen ist. Dabei sieht die Dermatophilose durch die geringe Pustelbildung zunächst aus wie ein Sommerekzem oder eine Hautpilzinfektion. An den Beinen erscheint es eher in Form einer Raspe. Der Unterschied zu diesen Erkrankungen ist jedoch, dass es bei der Dermatophilose weder zu einem besonderen Juckreiz noch zu einer Schuppenbildung kommt.