Es gibt unterschiedliche Arten, ein Pferd zu scheren. Dabei ist die Wahl der Frisur keine Frage der Mode, sondern ihres Zwecks. Diese Schermuster sind am weitesten verbreitet:
5. Chaser-Schur
Im Gegensatz zur Decken-Schur wird bei diesem Schermuster das Fell am oberen Hals stehen gelassen. Auch an den Beinen und im gesamten Rückenbereich bleibt der Pelz plüschig.
6. Rallye-Schur
Der beliebte Streifenschnitt, auch als Trace-Schur bekannt, wird auch bei Pferden im Offenstall eingesetzt. Kopf, Rücken, Beine und Nieren kommen ungeschoren davon, lediglich ein Streifen von der Gamasche bis zur Hinterhand wird mit der Schermaschine entfernt.
Perfekt für jeden Pelz! Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl an Schermaschinen für Pferde. Die beliebtesten Geräte überzeugen dabei durch eine einfache Handhabung, ein geringes Gewicht und eine geringe Lautstärke und machen sowohl mit Kabel als auch mit Akku einen zuverlässigen Job. Unterschieden wird zwischen:
- Schermaschine mit Akku: Sie ermöglicht maximale Flexibilität und ist in der Regel ähnlich leistungsstark wie eine kabelgebundene Schermaschine. Ohne ein Kabel ist das Scheren in der Regel einfacher, außerdem besteht keine Verhedderungsgefahr für Vier- und Zweibeiner.
- Schermaschine mit Kabel: Wer nicht auf das Laden des Akkus warten möchte, ist mit einer Schermaschine mit Kabel gut beraten. Das kann sich zum Beispiel empfehlen, wenn mehrere Pferde hintereinander geschoren werden sollen. In der Regel ist die kabelgebundene Schermaschine etwas preisgünstiger als das Gerät mit Akku.
- Trimmer/Detailschermaschine: Der Trimmer eignet sich für Details an Kopf und Beinen und für Muster, die mit einer Schablone angefertigt werden.
Neben der Art der Schermaschine für Pferde sollten beim Kauf weitere Punkte beachtet werden:
- Lautstärke: Bei sensiblen Pferden sollte auf ein Gerät mit einer besonders geringen Lautstärke zurückgegriffen werden.
- Gewicht: Je leichter die Schermaschine, desto weniger Muckitraining für den Friseur oder die Friseurin – wer’s lieber leicht mag, sollte daher auf das Gewicht der Schermaschine achten.
- Schnittfläche: Je breiter die Schnittfläche, desto schneller geht die Schur vonstatten. Für die empfindlichen Bereiche am Kopf und an den Beinen empfiehlt sich jedoch ein Trimmer bzw. eine Detailschermaschine mit einer schmaleren Schnittfläche.
Die Schermaschine ist startklar, das passende Schermuster ist ausgewählt, nun geht’s an die Arbeit. Apropos Arbeit: Das Pferd sollte sich vor dem Rasieren ausgepowert haben – dann bringt es deutlich mehr Geduld für den Schervorgang mit. Auch ein Heunetz in Reichweite kann dem Pferd die Wartezeit angenehm vertreiben.
Das Fell sollte vor der Rasur sauber und trocken sein – schmutziges und sandiges Fell macht die Schneidemesser der Schermaschine stumpf!
Wer ungeübt ist, kann das gewünschte Schermuster vorab einfach mit Kreide auf das Pferd zeichnen. Zunächst sollte an einer unempfindlichen Stelle des Pferdekörpers begonnen werden. Gearbeitet wird von hinten nach vorne, gegen die Wuchsrichtung des Fells. Die Schermaschine sollte nah am Körper angesetzt werden. Haut, die sich aufwölbt oder Falten wirft, immer glattziehen. An den Beinen und am Kopf besonders vorsichtig arbeiten. Achtung: Die Haare in den Ohren zu rasieren und das Entfernen der Tasthaare im Bereich des Mauls und der Augen ist verboten und sollte, zum Wohle des Pferdes, auf jeden Fall unterlassen werden!
Damit der Scherenkopf nicht stumpf wird, sollte er nur auf sauberem Fell angewendet werden. Vor Überhitzung und Rost schützt spezielles Schermaschinenöl als Zubehör. Es kann zwischendurch als Spray auf die Schnittflächen aufgetragen werden. Für die Entfernung von Fellresten und Schmutz eignet sich ein Pinsel oder eine weiche Bürste.
Pferde, die im Offenstall gehalten werden, brauchen ihr dichtes Winterfell um sich vor Regen, Wind und Kälte zu schützen. Wer sein Pferd im Offenstall dennoch scheren möchte, sollte eine Teilschur wählen. Hier bleiben die empfindlichen Bereiche geschützt. Der Decken- oder Rallyeschnitt ist für Pferde im Offenstall am besten geeignet.