Symptome und Ursachen bei Verhaltensstörung – wie deute ich mein Pferd?
Zähne wetzen an Metallstangen und das intensive Lecken an Boxenumrandungen ist eine Verhaltensstörung bei Pferden, die als Übersprunghandlung beginnt. Das Lecken ist in der Regel eher unbedenklich, da es sich um ein Verhalten handelt, welches im Rahmen der Futteraufnahme auftritt. Manchmal schmecken die Stäbe durch Oxidation oder Futterreste schlicht interessant. Zähne wetzen an Stangen hingegen ist ein Ausdruck von Stress und Frustration. Luftbeißen entwickelt sich in der Regel aufgrund von unpassender Ausrüstung, Rückenschmerzen und Frust. Daher sieht man dieses Verhalten besonders oft bei intensiv genutzten Pferden aus Schulbetrieben oder aus dem Sport, wenn nicht ausreichend Rekonvaleszenzzeiten eingeplant wurden und die Tage sehr eintönig waren. Das intensive Ablecken anderer Pferde entwickelt sich aus einem normalen Sozialverhalten und gibt dem Pferd ein Wohlgefühl. Die Steigerung kann jedoch das Abfressen von Mähne und Schweif der anderen Pferde sein. Normalweise tritt dieses Verhalten bei Pferden auf, die zu lange in der Box stehen, zu wenig Auslauf haben und sich nicht entfalten können. Ablecken kann sich entwickeln, wenn Pferde wenig bis keinen gesunden Herdenverband erleben. Das hektische Beißen in Anbindestricke, Zügel oder in die Luft ist in der Regel eine Vorstufe einer schwereren Verhaltensstörung, sofern es wiederkehrend und als deutlich abgegrenztes Verhalten auftritt und nicht als jugendlicher Übermut eines Jungpferdes. Wirklich bedenklich ist allerdings selbstverletzendes Verhalten. In der Regel wird dies bei Hengsten in Einzelhaltung beobachtet die wenig bis keinerlei Sozialkontakt, hohen Trainingsstress und auch Stress aus dem Umfeld haben.