Auf was sollte ich beim Kauf eines Reithelms achten?
Sicherheit geht vor
Ob klassisch Schwarz oder Braun oder im farbenfrohen Design: In Sachen Optik ist die Auswahl bei Reitkappen schier unendlich und für jeden Geschmack ist etwas Passendes dabei. Dennoch sollte das erste Auswahlkriterium beim Reithelm die Sicherheit sein. Und für die gibt es in Europa eine Norm: Derzeit gilt die Reithelm Norm VG1 01.040 2014-12, oder kurz VG1. Sie ist eine Erweiterung der Norm EN 1384, die bis Ende 2014 gültig war. Im Rahmen der Erneuerung der Norm wurde die Technik an die neuesten Sicherheitsstandards angepasst: Reithelme müssen nun einen kürzeren und flexibleren Schirm haben, auch die Seitensteifigkeit und die Anforderungen an die Stabilität wurden mit der Erweiterung der Norm geändert. Die Materialschicht im Innern des Helmes muss nun beispielsweise einige Millimeter dicker ausfallen. In VG1 01.040 2014-12 wurden die Ansprüche an Material und Widerstandsfähigkeit der Reitkappen also nochmal erhöht.
Ein Reithelm, welcher den aktuell geltenden Vorschriften entspricht, ist an der CE-Kennzeichnung erkennbar. Ohne diese CE-Kennzeichnung dürfen Reithelme innerhalb Europas nicht verkauft werden. Prinzipiell ist man mit einem Reithelm mit CE-Kennzeichen also schon mal auf der sicheren Seite und auf dem neuesten Stand im Puncto Sicherheit.Ein wichtiger Aspekt in Bezug auf die Sicherheit ist jedoch auch die Passform.Die Antwort auf die häufig gestellte Frage „Welcher Reithelm ist der sicherste?“ ist damit sehr individuell. Denn der sicherste Reithelm ist jener, welcher die gültigen Normen erfüllt und wirklich gut auf den Kopf des Reiters passt.
Auf die richtige Passform kommt es an
Jeder Kopf ist anders. Ob oval, rund oder schmal – sicher ist: Für jede Kopfform gibt es den passenden Helm. Doch wie finde ich den passenden Reithelm für meine Kopfform? Und wie muss ein Reithelm sitzen, damit er wirklich passt? In diesem Fall hilft vor allem: ausprobieren. Außerdem sollte auf folgende Punkte geachtet werden:
Der Reithelm sollte den Kopf fest umschließen und auch unverschlossen nicht herunterfallen, wenn der Kopf leicht bewegt wird.
Der Helm sollte mittig auf dem Kopf sitzen und weder in die Stirn oder in den Nacken rutschen.
Die Reitkappe darf nicht zu eng sitzen, da dies sonst zu Kopfschmerzen oder Druckstellen führen kann.
Die Kante des Reithelms sollte sich ca. ein bis zwei Fingerbreit über den Augenbrauen befinden.
Der Kinnriemen sollte eng sitzen, aber nicht einschnüren.
Zur Ermittlung der richtigen Reithelmgröße empfiehlt die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) den „Schütteltest“: Reithelm auf den Kopf setzen, Kinnriemen dabei offen lassen. Kopf hin- und her bewegen und Trab-Bewegungen imitieren. Kopf nach vorne beugen. Der Helm bleibt dabei fest am Kopf sitzen, verrutscht nicht und engt nicht ein? Dann hat er den Schütteltest bestanden und passt!
Einige Hersteller bieten Reithelme für Kinder und Erwachsene mit einem Rädchen zum Verstellen der Größe an. So lässt sich der Helm stufenlos an die Passform des Kopfes anpassen. Insbesondere für Kinder ist ein solcher Reithelm sehr praktisch, da er durch das integrierte einstellbare Kopfband „mitwächst“. Für die Anpassung wird der Helm zunächst auf den Kopf gesetzt und die richtige Größe über das Verstellrädchen eingestellt. Das Rädchen sollte unterhalb des Schädelknochens sitzen. Ist die richtige Größe gefunden (auch hier gilt: nicht zu eng und nicht zu locker!) wird das Kinnband geschlossen. Die Ohren sollten dabei frei liegen.
Welche Reithelmgröße habe ich?
Zur Ermittlung der passenden Größe eines Reithelmes wird der Kopfumfang mit einem Maßband an der breitesten Stelle des Kopfes gemessen.Das gemessene Ergebnis in cm ist die Reithelmgröße.Diese liegt in der Regel zwischen 50 cm (bei Kindern) bis 61 cm.Einige Hersteller geben die Größe der Reithelme auch in Einheiten von XS bis XL an.