Training & Turnier

Stangenarbeit & Cavaletti-Training Teil 1 – Übungen für Anfänger

Veröffentlicht am 05.02.2015
Wir zeigen dir wie du mit Stangen- und Cavalettiarbeit dein Pferd gymnastizieren kannst. Gerade in der kalten Jahreszeit ist das Stangentraining eine willkommene Abwechslung für Pferd und Reiter. Aber auch das ganzjährige Training kann mit der Stangenarbeit verbessert und unterstützt werden. In dem folgenden YouTube Video erklärt Pferdewirtschaftsmeistern Vera Lange zusammen mit dem REITTV-Team einfache Tipps und Tricks für ein erfolgreiches Stangentraining.

Die richtige Vorbereitung für die Stangenarbeit mit Pferden

Bevor das Training richtig beginnen kann sollten sich, soweit noch nicht geschehen, Pferd und Reiter mit den Stangen vertraut machen. Am besten fangt ihr ganz einfach im Schritt an um das Pferd langsam an die Stangen zu gewöhnen. Damit dein Pferd darin Vertrauen bekommt, dass die Stangen auf dem Boden nichts Negatives bedeuten, ist es ratsam im ersten Step um die Stangen herum zu reiten. Gelingt dies ohne Probleme kannst du versuchen über eine einzelne Stange zu reiten. Dabei muss der Reiter den Rücken des Pferdes nicht unbedingt entlasten. Bei jungen Pferden allerdings sollte der Reiter immer darauf gefasst sein, dass das Pferd nicht so gelassen wie der Schimmel im Video über die Stangen geht, sondern auch mal mit einem Satz darüber springen kann. Wichtig dabei ist, dass man den Kontakt zum Pferdemaul nicht vollständig verliert und die Zügel etwas kürzer fasst.

Ein Vorteil der Arbeit mit Stangen ist, dass die Taktreinheit damit sehr gut unterstützt und trainiert werden kann. Gerade im Schritt haben viele Pferde noch etwas Probleme mit der Losgelassenheit. Hier empfiehlt sich im Schritt zwei oder mehrere Stangen hintereinander zu legen. Der Abstand sollte so bemessen werden, dass das Pferd einen Zwischenschritt zwischen den Stangen machen muss. Um das richtige Maß zwischen den Stangen zu finden, entscheidest du anhand der Größe und des jeweiligen Raumgriffes des Pferdes. Die Regel besagt, dass man die Schritt-Stangen circa 80 cm auseinander legen sollte. Wer nicht mit einem Maßband arbeiten möchte kann seine eigenen Füße zur Hilfe nehmen. Hier entsprechen vier Fußlängen (bei einer Schuhgröße von 39-40) ungefähr einen Schritt des Pferdes. Schrittstangen empfehlen sich besonders bei Pferden, die zu einem passähnlichen Schritt neigen. Hier hilft die Stangenarbeit einen saubereren und raumgreifenden Schritt zu trainieren.

Cavallettiarbeit – Wie du über Stangen und Cavaletties reitest

Du solltest deinem Pferd die Richtung zu den Stangen frühestmöglich anzeigen. Ein fleißiges Grundtempo ist hier von Vorteil um die Stangen möglichst in der Mitte anreiten zu können. Für dein Pferd ist es von Vorteil, wenn du ihm die Gelegenheit bietest auf die Stangen zu schauen. Ist der Abstand korrekt, kannst du die Menge der Stangen aufstocken. Wenn du oft das Gefühl hast, dass dein Pferd beim Reiten im Schritt den Rücken nicht loslässt, dann ist Cavalettiarbeit eventuell eine gute Methode die Muskulatur zu lockern. Hier muss das Pferd seine Beine etwas stärker anwinkeln. Die Beweglichkeit des Pferdebeines wird dann mehr in den Rücken fortgesetzt, was lockert und entspannt. Wie auch bei der Stangenarbeit kann hier der Zügel locker gelassen werden. So muss das Pferd am hingegebenen Zügel selbst aufpassen.

Tipp: Achte immer darauf, dass dein Pferd bei der Stangenarbeit und Cavalettiarbeit die Übungen nicht mit einem negativen Erlebnis verbinden sollte. Also solche Übungen immer mit einem positiven Erlebnis beenden.

Diese Art von Gymnastik ist auf der einen Seite eine willkommene Abwechslung für Pferd und Reiter. Auf der anderen Seite hat das Stangentraining auch einen positiven Effekt auf Takt, Raumgriff und Losgelassenheit. Es lohnt sich also die Stangen und Cavaletties aufzubauen. Die Stangenarbeit kann ohne Probleme zwei- bis dreimal die Woche in das Training mit einbezogen werden.