Symptome
Symptome von PSSM1 beim Pferd erkennen
Leiden Pferde unter PSSM1 als Einzelgen- oder Doppelgenträger, zeigt sich dies durch einen auffallend hohen Muskeltonus. Sie sind auffallend berührungsempfindlich und reagieren stark negativ bis aggressiv auf das Putzen und Satteln. Sie sind nicht bewegungsfreudig und zeigen große Muskelsteifheit, die sich bei falschem Management unter der Arbeit verstärkt. Dies kann sogar bis zum Kreuzverschlag reichen. Vor allem bei Pferden, die Doppelgenträger sind, also bei denen sowohl der Vater als auch die Mutterstute an PSSM1 erkrankt waren, haben ein hohes Risiko einen Kreuzverschlag zu entwickeln. Sie reagieren sehr empfindlich auf Nässe und Kälte. Typisch ist die Sägebockhaltung, bei der die Vorder- und Hinterhand ausgestellt wird. Der Gang, besonders nach Stehphasen, ist auffallend steif. Oft zeigen sich auch zu Beginn starke Lahmheiten vor allem der Hinterhand. Da PSSM1 alle Muskeln beeinträchtigen kann, findet man besonders viele hustende Pferde. Außerdem sind Pferde mit PSSM1 häufig sehr ruhig und beinahe lethargisch. Wenn sie nicht täglich gearbeitet werden, zeigen sie auch eine deutliche Gehunlust und können enorm triebig sein. Wichtig ist, sie nicht übermäßig anzutreiben. Der Grund für die Gehunlust ist mitnichten Faulheit, sondern rein körperlicher Natur. Hier hilft es nur, dem Pferd und seiner Erkrankung Verständnis entgegenzubringen und sich wirklich Zeit für die Aufwärmphase zu nehmen. In Blutbildern haben Pferde mit PSSM1 einen dauerhaft erhöhtenCreatin-Kinasewert im Blutplasma. Dieser liegt in der Regel bei weit über 450 U/l. Jedoch muss dieser Wert in Ruhe erhoben werden. Hat das Pferd einen oder zwei Tage vor der Blutentnahme gearbeitet, ist diese Erhebung nicht zuverlässig und sollte wiederholt werden. Vor der Blutabnahme sollte lediglich leicht gearbeitet oder spazieren gegangen werden. Bei der Creatin-Kinase (CK) handelt es sich um ein Muskelenzym, welches bei Zellverlust freigesetzt wird. Außerdem sind durch den permanenten Zellverlust die Nierenwerte erhöht, da dieser zur permanenten Freisetzung von Hämoglobin führt. Dies ist in hoher Dosis nierentoxisch. Daher erkranken viele Pferde mit PSSM1 im hohen Alter an Niereninsuffizienz. Der Urin dieser Pferde ist dauerhaft etwas dunkler als bei gesunden Pferden. Bei Einzelgenträgern fallen diese Symptome jedoch schwächer aus als bei Doppelgenträgern. Auffallend bei an PSSM1 erkrankten Pferden sind sehr niedrige Insulin- und Glucosewerte im Blutbild. Dazu kommt häufig eine Neigung zu Ödemen am Rumpf und auch in den Beinen. Viele Pferde mit PSSM1 neigen zudem zu Übergewicht.