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Einstreu - wie man sich bettet, so liegt man!

Veröffentlicht am 01.08.2023
Jeder kennt das bekannte Sprichwort: Wie man sich bettet, so liegt man. Dies gilt auch für Pferde und ihre Box. Je nachdem für welche Einstreu man sich für sein Pferd entscheidet, hat dies verschiedene Vor- und Nachteile für dein Pferd. Die Wahl der Einstreuart hängt also von den Bedürfnissen deines Pferdes ab und ist sehr wichtig. Sie sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden.
Einstreu für Pferde

Die Auswahl der richtigen Einstreu für Pferdeboxen ist eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden der Tiere. Die Einstreu ist nicht nur eine Grundlage für die Hygiene und Gesundheit der Pferde, sondern beeinflusst auch maßgeblich den Liegekomfort für deinen Vierbeiner.

Während manche Pferde Einstreu benötigen, die Staubarm und somit für Allergiker geeignet ist, ist es für andere wichtiger eine weiche Unterlage zu haben um z.B. bei Arthrose zu unterstützen. Stroh ist immer noch die am häufigsten verwendete Einstreu in deutschen Pferdeställen. Nicht zuletzt deswegen, weil sich die Pferde darauf besonders wohl fühlen. 

In diesem Zusammenhang erkunden wir die verschiedenen Arten von Einstreu für Pferdeboxen, ihre Vorzüge und die wichtigen Kriterien, die bei der Auswahl und Pflege berücksichtigt werden sollten.

Auf folgende Faktoren sollte man beim Kauf achten:

Volumen 

Das Press- und Streuvolumen sollte in einem ausgewogenen Verhältnis zueinanderstehen. Bei der Lagerung (oder auch beim Transport) sollte es möglichst wenig Platz einnehmen, während es in der Box möglichst viel Volumen haben sollte. So sparst du dir Platz und Transportwege und kannst ggf. sogar bares Geld sparen.

Saugfähigkeit 

Wichtig ist es, dass dein Pferd nicht wortwörtlich in seinem eigenen Urin steht. Je saugfähiger es ist, desto schneller ist die Box deines Pferdes trocken. Dadurch verringert sich auch das Risiko von beispielsweise Hufkrankheiten.

Geruchsbindung 

Das Stallklima wird maßgeblich von der Einstreu beeinflusst. Für eine angenehme Luft im Stall ist es sehr wichtig eine Einstreu zu wählen, die Ammoniak gut binden kann.

Futterkontrolle 

Viele Pferde neigen dazu ihre Einstreu zu fressen, wodurch Übergewicht oder sogar gesundheitliche Probleme entstehen können. Einige Einstreuarten (z.B. Holzeinstreu) sind für dein Pferd weniger attraktiv als andere. Manche Einstreu enthält sogar von Natur aus Bitterstoffe, sodass dein Pferd sie nicht fressen wird.

Gelenkschonung

Junge Pferde, die noch im Wachstum sind, oder ältere Pferde mit Arthrosen benötigen eine besonders weiche Matratze, die die Gelenke schont und den Pferden beim häufigen Liegen den nötigen Komfort bietet.

Staubgehalt 

Pferde entwickeln häufig Atemwegserkrankungen, wenn die Staubbelastung des Strohs bzw. der Einstreu zu hoch ist oder sich zu viele Schimmelpilze angesammelt haben. Entstaubtes und thermisch behandeltes und somit keimfreies Einstreu ist bei Allergikern am besten geeignet. 

Mistreduktion 

Je nach Einstreu kann die Mistmenge stark variieren. Abgesehen von der Menge des Mists kannst du dir beim Misten dauerhaft viel Zeit einsparen, wenn du eine Einstreu mit weniger Mistaufkommen auswählst.

Kompostierbarkeit 

Viele Einstreuarten lassen sich leider wegen ihrer schlechten Kompostierbarkeit nicht mehr verwerten. Dadurch können hohe Entsorgungskosten entstehen. Eine Einstreu, die als Dünger verwendet werden kann, ist hier auch deutlich ökologischer.

Preis-Leistungs-Verhältnis 

Insgesamt ist selbstverständlich das Preis-Leistungs-Verhältnis wichtig. Versuche hierbei immer alle genannten Faktoren im Blick zu behalten und zwischen verschiedener Einstreu abzuwägen.

Die Vor- und Nachteile der einzelnen Einstreusorten

In der folgenden Tabelle sind die jeweiligen Eigenschaften von Einstreualternativen im Überblick zusammengefasst:

Beschreibung

Volumen

Saugfähigkeit

Geruchsbindung

Komfort/Gelenkschonend

Späne aus Weichholz

Hobelspäne aus unbehandeltem Weichholz

300 %

weich und gelenkschonend, weniger Verletzungsrisiko

XL-Weichholzspäne

aus weichen, extra voluminösen, unbehandelten Weichholzspänen

300 %

weich und gelenkschonend, weniger Verletzungsrisiko

Premium-Span aus einer Holzsorte

aus unbehandelten Weichholzspänen einer Holzsorte, z.B. Fichte

300 %

weich und gelenkschonend, weniger Verletzungsrisiko

Holzeinstreupellets

Einstreupellets aus Holz

600 %

großzügig angewendet besonders gelenkschonend

Einstreugranulat

aus Weichholz gepresste Pellets, zu einem lockeren Granulat verarbeitet

600 %

bilden eine weiche Matte bzw. "Polsterung" des Bodens, gelenkschonend

Rapsstroh

aus Raps hergestellt

450 %

besonders weich und gelenkschonend

Häckselstroh

maschinell entstaubtes und fein gehäckseltes Stroh, z.B. aus Weizen- oder Rapsstroh

400 %

besonders weich und gelenkschonend

Strohpellets

zerkleinertes und gepresstes, reines Stroh

600 %

bildet eine weiche Matte nach dem Zerfallen, sehr gut geeignet für ältere Tiere mit Arthrosen oder junge Tiere, die noch viel liegen

Leinenstroh

Auf der Basis von zerkleinerten Flachsstängeln

400 %

besonders weich und gelenkschonend

Staubarm

Mistreduktion

Kompostierbarkeit

Futterkontrolle

Späne aus Weichholz



Späne können vom dauernden Fressen abhalten

XL-Weichholzspäne



Späne können vom dauernden Fressen abhalten

Premium-Span aus einer Holzsorte



Späne können vom dauernden Fressen abhalten

Holzeinstreupellets



kontrollierbarere Fütterung, Einstreu wird nicht gefressen

Einstreugranulat



wird von den meisten Pferden nicht mit Futter verwechselt und daher nicht gefressen

Rapsstroh



enthält Bitterstoffe gegen das Fressen

Häckselstroh



regt zum Fressen an & beschäftigt das Pferd

Strohpellets



kann aus Neugier gefressen werden, bevor die Pellets zertreten sind.

Leinenstroh



enthält Bitterstoffe gegen das Fressen

Produkte Unser Einstreusortiment
Tägliches Ausmisten ist Pflicht!

Die beste Einstreu nützt nichts, wenn der Ruheplatz des Pferdes nicht regelmäßig gereinigt wird. Wenn das Pferd zu lange wortwörtlich in seinem eigenen Mist steht, können sich z.B. Hufkrankheiten wie Mauke oder Strahlfäule bilden. 

Ein starker Ammoniakgeruch sorgt dafür, dass das Pferd nicht schlafen kann. Die meisten von uns kennen den typischen Ammoniakgeruch und wissen, wie unangenehm er ist. Die Einstreu sollte auch in regelmäßigen Abständen komplett erneuert werden, um Keimen vorzubeugen.