Pferdefütterung

Fütterung von Zuchtpferden

Veröffentlicht am 31.07.2023
Die Fütterung von Zuchtpferden spielt eine entscheidende Rolle, um optimale Bedingungen für die Gesundheit der Stuten und die Entwicklung der Fohlen zu schaffen. In diesem Ratgeber geben wir Tipps für die richtige Fütterung.
Pferdezucht – darauf kommt es an

Bei der erfolgreichen Pferdezucht kommt es auf die Gesundheit von Hengst und Stute an. Gerade die Haltung und die Ernährung haben einen großen und maßgeblichen Einfluss auf den Zuchterfolg. Kommt es zu Problemen in diesen Feldern, kann es zu Unfruchtbarkeit bzw. zu einer schlechteren Reproduktionsfähigkeit kommen.

Die richtige Fütterung - so verläuft die Pferdezucht erfolgreich

Im Frühjahr beginnt die Decksaison. Daher sollte man bereits im Herbst die Futterrationskontrolle durchführen, damit zum Zeitpunkt der Bedeckung alles im Lot ist. Viele Störungen der Fruchtbarkeit bei Stute und Hengst sind einer Fehlernährung zuzuschreiben. Nährstoffmängel und Probleme in der Futterqualität, Überfütterung und Adipositas sind die häufigsten Gründe für mangelnde Spermaqualität des Hengstes, unregelmäßige Rosse oder das Ausbleiben des Eisprunges bei der Stute. 

Die Rosse bzw. die fertile Phase beginnt mit dem länger werdenden Tageslicht. Spätestens im April oder Mai rosst die Stute regelmäßig und deutlich alle 21-28 Tage. Dies ist die beste Zeit zur Bedeckung oder Belegung der Stute. Frühere Bedeckungen sind nicht sinnvoll, da das Fohlen dann zur Winterzeit geboren wird. Dies ist vor allem aufwändig im Management. 

Hengste und Stuten sollten zu Zeiten der Bedeckung ausreichend Raufutter erhalten. Je nach Rasse ist eine ad libitum Heufütterung unabdingbar.  Weder Stute noch Hengst sollten zu dieser Zeit übergewichtig oder untergewichtig sein. Sie benötigen ausreichend Eiweiß, Mineralstoffe und Vitamine für einen gesunden Zyklus und eine gute Spermaqualität. Früher fütterte man daher Stuten und Hengste mit Möhren, da die Vitamin A- bzw. Beta-Carotinversorgung im Winter schlechter war und die Pferde nicht fertil aus dem Winter kamen. Heutzutage ist dies aufgrund der modernen vitaminisierten Mineralfutter nicht mehr unbedingt notwendig. Ein paar Möhren schaden jedoch nicht.

Hochwertige Nahrungseiweiße spielen eine immense Rolle bei der Spermaproduktion, für die Rosse sowie bei der embryonalen Versorgung durch die Stute. Daher sollte auch hierauf ein Fokus in der Ernährung gelegt werden. Allerdings ist in der Zucht die Quelle des Eiweißes wichtig. Auf große Mengen Luzerne und Sojaextraktionsschrot sollte verzichtet werden. Stattdessen bieten sich Nahrungseiweiße aus Hafer, Spirulina oder den Ölsaaten an.  Stuten und Hengste benötigen zur erfolgreichen Zucht zudem hochwertige Fettsäuren. Daher ist die Zufütterung von Ölen, zum Beispiel Leinöl oder Leinsamen, sehr sinnvoll. Auch die Zugabe von Vitamin E und Vitamin C hat sich als sehr positiv erwiesen. 

Auch die Haltung beeinflusst diese Faktoren maßgeblich. Vor allem Pferde, die im Winter wenig Auslauf erhalten und zu einseitig gefüttert werden, zeigen Probleme. Daher ist es wichtig, dass sowohl Hengst als auch Stute ganztägigen Auslauf haben. Reine Boxenhaltung mit lediglich zwei Stunden Auslauf ist nicht artgerecht und kompromittiert den Zuchterfolg.