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Heutzutage kämpfen viele Pferdebesitzer kontinuierlich mit überflüssigen Pfunden ihrer Pferde. Davon können einige wenige Pferdebesitzer nur träumen, denn sie besitzen ein sogenanntes „schwerfuttriges Pferd“. Also ein Pferd, was nur schwer im Idealgewicht zu halten ist. Entweder weil es alt ist und sich sowohl Bedarf und Zahnsubstanz verändert haben, weil sein Bedarf auf natürlichem Wege enorm hoch ist oder weil es schlecht frisst. Diese Pferde neigen tendenziell eher dazu, zu mager zu sein und rasant an Gewicht zu verlieren.
Schwerfuttrige Pferde sind selten geworden, aber stellen für den Pferdebesitzer oft eine große Herausforderung dar. Der Begriff „schwerfuttrig“ bedeutet, dass das Nährstoffangebot aus der Ration für das Pferd nicht ausreichend ist. Entweder weil das Pferd einen hohen Grundumsatz hat oder schlicht nur wenig Appetit entwickelt. Tritt beides zusammen auf, oder erreicht man mit einer ad libitum Heuration nicht annähernd den Bedarf, magert das Pferd zusehends ab. Auch besondere Stresssituationen, Koliken oder Infekte zehren am Pferd.
Die Schwerfuttrigkeit hat meistens eine exterieurbedingte Komponente und eine gesundheitliche Komponente. Sie ist eng mit dem Appetit des Pferdes verknüpft. Manche schwerfuttrigen Pferde sind einfach schnell satt. Können sie nicht ausreichend Energie und Eiweiß erhalten, kommt es zu Gewichtsverlust. Über eines kann sich der Besitzer eines schwerfuttrigen Pferdes jedoch freuen: Es ist recht unwahrscheinlich, dass ein solches Pferd eine metabolische Erkrankung wie das Equine Metabolische Syndrom (EMS) oder eine Insulinresistenz (IR) entwickelt. Leider werden magere Pferde schnell als krank betitelt, dabei ist ein mageres Pferd auf Stoffwechselebene im Vergleich zu der aktuell großen Anzahl an adipösen Pferden oft das gesündere. Man sollte sich als Pferdebesitzer also nicht verunsichern lassen, wenn man ein drahtiges Pferd besitzt, was nicht dem weit verbreiteten Bild der schwer übergewichtigen Pferde entspricht. Besonders Sportrassen dürfen und sollten wie eben diese aussehen: Sportlich, markant und leistungsstark.
Ein schwerfuttriges Pferd zu erkennen, ist einfach: Es ist bei der ad libitum Gabe von Heu und einer regulären Kraftfutterration von max. 2,5kg Hafer mager (ausgehend von einem 500kg Pferd). Es verliert sehr schnell an Körpermasse, wenn es kalt und nass wird, friert schnell und selbst kleinere Sondersituationen wie kurzfristiger Stress lassen es schnell an Masse abbauen. Unter der Arbeit ist es nur mit viel Aufwand möglich, das Gewicht und die Leistungsfähigkeit zu erhalten.
Viele Pferde zeigen ein auffallend unruhiges Fressverhalten und drehen sich von Heu oder Kraftfutter weg. Sie leiden häufig an Verhaltensstörungen oder Lethargie. Einige sind mäkelige Fresser und fressen ungern mehrere Tage hintereinander das gleiche. Diese sind vielleicht nicht krank, stellen die Nerven des Pferdebesitzer jedoch auf eine harte Probe. Ein paar Pferde bevorzugen stark aromatisierte Futtermittel unterschiedlicher Geschmacksrichtungen. Andere wiederum verweigern jegliche Aromastoffe. Es gibt Pferde, die keine großen Portionen fressen, sondern nur zahlreiche kleine. Hier kann ein Futterautomat Abhilfe schaffen.
Ein schwerfuttriges Pferd zu füttern ist aufwändig. Zunächst muss ausgeschlossen werden, dass das Pferd weder krank ist, noch Schmerzen hat. Ein besonderes Augenmerk sollte daher auf die Magen- und Darmgesundheit, den Stress, die Zähne und den Parasitenstatus gelegt werden. Auch Bedarfssteigerungen durch die normale Alterung müssen mit einbezogen werden. Ist dies abgeklärt, stellt sich die Frage, wie viel Heu das Pferd tatsächlich frisst und was in dem Heu enthalten ist. Hat man die tatsächlich aufgenommene Menge an Heu und den Energiegehalt ermittelt, lässt sich der tatsächliche Bedarf des Pferdes gut schätzen. Gerade schwerfuttrige Pferde weichen schnell vom „Durchschnittspferd“ ab. Darüber hinaus sind alle Faktoren, die besonders viel Energie verzehren, genau zu benennen und im Zweifelsfall auch zu vermeiden. Wenn ein Pferd in einer Saison 15 Turniere geht, aber sein Gewicht nicht halten kann, dann sollte man zum Beispiel zum Wohl des Pferdes auf die Hälfte der Veranstaltungen verzichten. Wenn das Pferd in einer Laufhaltung steht, wo es durch die Gruppendynamik oder sozialen Stress besonders beansprucht wird, muss abgewogen werden, ob der daraus entstehende Bedarf durch die Ration kompensiert werden kann.
Das entstandene Energiedefizit kann danach zielgerichtet und passgenau durch die Wahl und Kombination der Futtermittel abgefangen werden.
Die Fütterung eines schwerfuttrigen Pferdes sollte aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden: Der Appetit des Pferdes, der Energie- und weitere Nährstoffbedarf des Pferdes und der individuelle Geschmack des Pferdes. Grundsätzlich bietet es sich an, für ein schwerfuttriges Pferd ein hochwertiges Heu mit einem Energiegehalt >7,5 Megajoule ME* in der Frischsubstanz zu wählen. Leider hat man darauf nicht immer einen Einfluss, da die Heuqualität mit dem Schnittzeitpunkt und der Witterung variieren kann. Hat man jedoch die Möglichkeit Einfluss darauf zu nehmen, ist ein hoher Energiegehalt bei schwerfuttrigen Pferden zu bevorzugen. Je nach aufgenommener Menge durch das Pferd, kann man eine Abschätzung machen, wieviel Energie und Eiweiß nun fehlt.
Ein Beispiel anhand eines 600kg schweren, schwerfuttrigen Sportpferdes könnte sich so gestalten: Der Grundbedarf eines solchen Pferdes liegt oft bei >80 Megajoule ME* in der Erhaltung. Das könnte durch die Nutzung um weitere 25 Megajoule ME* ansteigen. Der Gesamtbedarf läge also bei 105 Megajoule ME*. Im Turnierbetrieb kann der Bedarf eines Sportpferdes je nach Disziplin, Reisezeit und Nervenkostüm die 120 Megajoule ME* deutlich übersteigen. Nimmt das Pferd also von sich aus nur 10 kg Heu auf, bei einer Energiedichte von 7,5 Megajoule ME*, würde das Pferd 75 Megajoule ME* aus dem Heu aufnehmen. Es entsteht ein Defizit von 30 Megajoule pro Tag. In Arbeit würde das Pferd stark abmagern bzw. wäre auch nicht leistungsfähig.
Dieses Defizit kann man nun mit diversen Futtermitteln auffüllen. Wählt man ein Getreide wie Hafer, Gerste oder Dinkel, sollte man den Stärkegehalt nicht außer Acht lassen. Pferde haben eine eher geringe Möglichkeit, Getreidestärke durch das Enzym Amylase aus der Bauchspeicheldrüse zu verwerten. Daher sollten Pferde wenn möglich nicht mehr als 2g Stärke pro Kilogramm Körperpasse pro Tag aufnehmen. Ansonsten drohen Fehlgährungen und eine Übersäuerung von Magen und Darm. Diese Menge ist auf mehrere Mahlzeiten aufzuteilen.
Bei einem 600kg schweren Warmblutpferd entspricht das zum Beispiel einer Obergrenze von 2,6kg gequetschtem Hafer (ca. 29 Megajoule ME*) oder ca. 2,2kg Gerstenflocken (ca. 22 Megajoule ME*). Das bedeutet, man könnte dem Pferd diese Menge an Hafer geben, und die Fehlmenge von 1 Megajoule zum Beispiel durch 30-40ml (ca. 1-1,5 Megajoule ME*) Leinöl decken. Bei Defiziten lohnt sich der Einsatz von Öl immer, sofern man die Menge von 200ml (6 Megajoule ME*) nicht überschreitet. Darüber hinaus würde das Pferd eine genau eingestellte Selen-Zufuhr benötigen. Dies ist jedoch sehr aufwändig und viel hilft nicht viel. Außerdem verringern große Ölgaben (>200ml / Tag) besonders bei schwerfuttrigen Pferden den Appetit. Auch ein paar Möhren dürfen die Ration zusammen mit dem Mineralfutter ergänzen. Eine ähnliche Rechnung kann man selbstverständlich auch mit einem Sportmüsli oder hochwertigen Einzelkomponenten wie Rübenschnitzel, Reiskleie, Luzernecobs, Maiscobs, Sojaextraktionsschrot, Weizenkleie und Ölsaaten durchführen. Auch Bierhefe kann für ein schwerfuttriges Pferd interessant sein, da es leicht den Appetit anregen kann. Jedoch ist neben dem Energiegehalt auch der Eiweißbedarf zu beachten. Dieser sollte weder unterschritten noch deutlich überschritten werden. Bei einem 600kg schweren Sportpferd liegt der Grundbedarf bei ca. 450g dünndarmverdaulichem Rohprotein. Außerdem sollte vor allem ein Kalzium-Phosphorverhältnis von 1:1 bis 3:1 eingehalten werden.
Die Gesamtration muss dem Pferd also alles zur Verfügung stellen, was benötigt wird. Je schwerfuttriger ein Pferd ist, desto eher sollte man in der Ration auf Futtermittel setzen, die eine hohe Energiedichte aufweisen. Da schwerfuttrige Pferde oft sehr schnell satt sind, macht es wenig Sinn, neben der ad libitum Heufütterung auch noch eine Portion anzubieten, die aus einer hohen Menge an Rohfaser besteht und damit sehr voluminös ist. Gewinnbringender ist der Einsatz von hochkalorischen Futtermitteln. Sind Pferde sehr wählerisch, können Kräutersäfte und Kräutertees helfen, die Akzeptanz zu erhöhen. Dazu gehören Kräuter wie Fenchel und Kümmel, aber auch Oregano, Thymian und Spitzwegerich. Einige Pferde bevorzugen den Bockshornkleesamen, eine Banane, Möhrensaft oder auch einen Schuss Apfelessig über die Ration.
*(ME= metabolisierbare Energie)
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