Futter bei Leichtfuttrigkeit – Wie ist ein leichtfuttriges Pferd zu füttern?
Die Fütterung eines leichtfuttrigen Pferdes sollte aus zwei verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden: Der große Appetit des Pferdes und der geringe Energie- und weiterer Nährstoffbedarf des Pferdes.
Grundsätzlich bietet es sich an, für ein leichtfuttriges Pferd ein hochwertiges Heu mit einem Energiegehalt <6,0Megajoule ME* in der Frischsubstanz zu wählen. Leider hat man darauf nicht immer einen Einfluss, da die Heuqualität mit dem Schnittzeitpunkt und der Witterung variieren kann. Hat man jedoch die Möglichkeit, Einfluss darauf zu nehmen, ist ein niedriger Energiegehalt bei leichtfuttrigen Pferden zu bevorzugen. Allerdings sollte der Eiweißgehalt bei gut 60g Rohprotein liegen, nicht darunter. Etwaige Defizite müssen ansonsten über ein Zusatzfutter aufgefangen werden.
Ein Beispiel anhand eines 500kg schweren, leichtfuttrigen Freizeitpferdes könnte sich so gestalten: Der Grundbedarf eines solchen Pferdes liegt oft bei < 60 Megajoule ME* in der Erhaltung. Das könnte durch die Nutzung um weitere 15 Megajoule ME* ansteigen, sofern das Pferd mindestens fünf Mal pro Woche aktiv geritten wird. Der Gesamtbedarf läge also bei maximal 75 Megajoule ME*. Nimmt das Pferd also von sich aus ad libitum Heu auf, kann die Aufnahmemenge bei 15kg liegen. Bei einer Energiedichte von 6,0 Megajoule ME*, würde das Pferd 90 Megajoule ME* aus dem Heu aufnehmen. Es entsteht ein Überschuss von 15 Megajoule pro Tag. Das Pferd würde auch mit Arbeit rasant zunehmen. Diesen Überschuss kann man nun mit einer Mischration aus 8,5kg Heu und 4kg Stroh ersetzen. Stroh enthält ca. 4 Megajoule ME*. Durch den höheren Rohfaserwert der Ration ist das Pferd trotzdem satt, nimmt aber nur 67 Megajoule ME* auf.
Es könnte also ein wenig mehr Heu fressen oder aber eine geringe Menge Kraftfutter, gerade in Leistungsphasen, erhalten. Auch in Zeiten wo nicht so aktiv geritten werden kann, nimmt das Pferd entweder leicht ab oder hält sein Gewicht, je nach Haltungsform, eine Weile. Falls ein Kraftfutter benötigt wird, weil dem Pferd ein wenig die Leistungskraft fehlt, gibt es mehrere Möglichkeiten: Entweder man wählt eine kleine Menge Hafer oder Gerstenflocken. Auch ein Müsli wäre möglich. Oder man entscheidet sich für eine etwas größere Menge eines getreidefreien Müslis. Das ist stark vom Geschmack des Pferdes und natürlich auch vom Stallmanagement abhängig. Manchmal macht es Sinn, durch die Wahl der getreidefreien Variante, die schlicht mehr Volumen in den Trog bringt, eine längere Fressdauer zu erzeugen, damit kein Futterneid entsteht.
Die Pferde aus leichtfuttrigen Rassen sind oft sehr stark bemuskelt und benötigen eine etwas höhere Eiweißration als ein Warmblut. Aber Vorsicht: Viel hilft nicht viel. Trotzdem ist ein Eiweißmangel zu vermeiden, ansonsten wird das Pferd abnehmen, aber gleichzeitig abmuskeln.
Auch ein paar Möhren dürfen eine solche Mischration zusammen mit einem hochwertigen Mineralfutter ergänzen. Das Mineralfutter sollte so gewählt werden, dass es dem Pferd für seine oft üppige Bemuskelung und der meist auch recht ansehnlichen Haarpracht ausreichend Mengen- und Spurenelemente zur Verfügung stellt. Dazu gehören vor allem die Nährstoffe Eisen, Zink und Mangan aber auch Vitamin E und Vitamin B12.
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