Gebisse dienen als Kommunikationsmittel zwischen Reiter und Pferd und sollen die Zügelhilfen des Reiters direkt und gezielt an das Pferd weitergeben. Damit ein Gebiss die gewünschte Wirkung so gut wie möglich erzielen kann, ist es wichtig, dass es in Form und Größe zur Anatomie des Pferdes passt und korrekt verschnallt wird.
Bei der Auswahl von Gebissen sind folgende Faktoren besonders zu beachten:
1. Die Gebissweite
Bei korrekter Verschnallung von Wassertrensen sollte rechts und links also nicht mehr als 0,5 cm Platz zwischen Maulwinkel und Gebissring / Seitenteil sein. Der Gebissring sollte frei durch das Ringloch gleiten können und die Maulwinkel nicht einklemmen.
Gebisse mit festen Seitenteilen (z. B. Olivenkopf- und D-Ring Gebisse, Schenkeltrensen, Kandaren und Pelhams) sollten eine Größe kleiner gewählt werden als Wassertrensen. Die optimale Wirkung dieser Gebisse wird erzielt, wenn das Seitenteil relativ dicht am Maulwinkel anliegt.
Tipp: In den Equiva Filialen erhalten Sie den praktischen Gebissweitenmesser, mit dem sich kinderleicht die korrekte Gebissgröße Ihres Pferdes feststellen lässt.
2. Die Gebissstärke
Wenn ein zu dickes Gebiss gewählt wird, besteht die Gefahr, dass Druck auf den empfindlichen Gaumen ausgeübt wird. Dadurch können Druckstellen und Verletzungen entstehen, in jedem Fall ist das aber unangenehm für das Pferd und kann zu Kopfschlagen, Aufsperren des Maules oder „sich auf die Hand legen“ führen.
Doch auch ein zu dünnes Gebiss ist für viele Pferde und Reiter nicht ideal, da hier eine punktuellere Druckverteilung stattfindet, die eine gefühlvolle Hilfengebung notwendig macht.
3. Die Gebissform
Einfach gebrochene Gebisse

1 Gaumen, 2 Lefzen, 3 Zunge, 4 Unterkieferknochen
Einfach gebrochene Gebisse leiten die Zügelhilfe des Reiters über die Zungenränder und die Unterkieferknochen an das Pferdemaul weiter. Bei Zügelanzug stellt sich das Gelenk in der Mitte des Mundstücks leicht auf und der Druck auf die Zungenränder nimmt zu.
Das beschriebene „Aufstellen“ des Gebisses wird häufig als sogenannter Nussknacker-Effekt bezeichnet, bei dem die unteren Laden eingeklemmt werden und/oder das Auge des Gelenks in den Gaumen des Pferdes drückt. Dies ist ausschließlich der Fall, wenn das Gebiss deutlich zu groß oder zu dick für das entsprechende Pferdemaul ist. Bei Pferden mit einem flachen Gaumenbogen besteht dann tatsächlich die Gefahr, dass Druckstellen oder sogar Verletzungen im Gaumenbereich entstehen können.
Da die Gebissschenkel herkömmlicher einfach gebrochener Gebisse fertigungstechnisch bedingt immer unterschiedlich lang sind, wird auch einseitig immer etwas mehr Druck ausgeübt. Aus diesem Grund empfehlen wir den Kauf der Turnado- oder Dynamic RS-Gebissen der Firma Sprenger. Bei diesen Gebissen wurde das Gelenk um 45° nach vorne gedreht. Diese spezielle und patentierte Winkelung ermöglicht eine gleichmäßige Einwirkung auf beide Zungenränder.
Doppelt gebrochene Gebisse:

1 Gaumen, 2 Lefzen, 3 Zunge, 4 Unterkieferknochen
Doppelt gebrochene Gebisse haben kürzere Schenkel, die durch ein Mittelstück miteinander verbunden sind. Der durch Zügelanzug entstehende Druck wird großflächiger über die Zunge verteilt und auf den Unterkiefer geleitet, als bei einfach gebrochenen Gebissen.
Besonders empfehlenswert sind die doppelt gebrochenen
KK Ultra und Dynamic RS Gebisse von Sprenger. Sie unterscheiden sich wesentlich von herkömmlichen doppelt gebrochenen Gebissen, denn diese Gebissformen wurden in Zusammenarbeit mit der Tierhochschule Hannover und Profisportlern entwickelt und speziell an die anatomischen Gegebenheiten im sensiblen Pferdemaul angepasst.
Die Firma Sprenger ist Vorreiter bei der Entwicklung von Gebissformen, die, basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen und Praxistests durch Profis, speziell an die anatomischen Bedingungen und individuellen Bedürfnisse von Pferden angepasst sind.
Dieser Beitrag wurde uns von Sprenger zu Verfügung gestellt.