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Typisch...Stute, Hengst, Wallach

Veröffentlicht am 02.08.2023
Die Stute leicht, fein und mit Eleganz in jedem Schritt. Der Hengst, stolz und kraftvoll, majestätisch wie ein Bild. Der Wallach ruhig, sanft und lieb, sein Herz schlägt ruhig, ohne Übermut. Die verschiedenen Geschlechter und ihre Klischees einmal gegenübergestellt.
Einzigartigkeit Pferd ist nicht gleich Pferd – oder was meint ihr?

Stuten sind zickig, Hengste sind selbstbewusst und Wallache sind liebe und treue Seelen. Diese und mehr Vorurteile sind gegenüber den unterschiedlichen Pferdegeschlechtern sehr bekannt! Treffen sie auch auf dein Pferd zu? 

Abgesehen davon, dass jedes Pferd etwas Besonderes ist und seine ganz eigenen Charakterzüge hat, haben wir in diesem Beitrag mal die typischsten Merkmale für Stuten, Hengste und Wallache zusammengefasst.

Stuten – Genauso zickig wie die Reiterin darauf?

„Typisch Frau“ oder besser gesagt „typisch Stute“? Stuten gelten generell als eher zickige Pferde, die dem Reiter auch schneller mal etwas übel nehmen können. Nicht umsonst sagt man, dass mit einer Stute diskutiert werden muss. Dabei sollte man sich aber lieber nicht mit ihrem starken Charakter anlegen und die Diskussion schnell klären, denn sonst zieht der Reiter eher den Kürzeren. Auf harsche Befehle und Hilfengebungen reagieren Stuten ungern und zicken da zunächst gerne ein wenig herum. Mit Nervenstärke und Geduld heißt es, die Stute von der Arbeit zu überzeugen, andernfalls stellt sie sich gerne gegen den Reiter und kann dabei ziemlich nachtragend sein. 

Ist die Stute gerade rossig? Vielen weiblichen Pferde merkt man ihre zyklusbedingten Schwankungen sofort an, vor allem, wenn man sein Pferd sehr gut kennt. Während der Rosse sind Stuten meist unkonzentriert, abgelenkt und empfindlicher als normalerweise. Viele Stuten sind außerdem sehr dominant ihren Artgenossen gegenüber, schließlich geben sie oftmals auch in freier Wildbahn den Ton in der Herde an. Wie jede Frau haben aber auch Stuten eine führsorgliche und mütterliche Seite und kümmern sich liebevoll und mit einem hohen Maß an Beschützerinstinkt um ihre Fohlen.

Hengste – Richtige Machos?

Der typische Hengst ist ein wahrer Draufgänger und Macho. Er sieht gut aus und das weiß er auch. Hengste sind aufgrund ihrer Geschlechtshormone deutlich muskulöser als andere Pferde und verfügen über eine auffallend ausgeprägte Halsung. 

Ausdrucksstärke, Selbstbewusstsein und starke Persönlichkeit sind Merkmale, die typische Hengste auszeichnen. Es heißt, einen Hengst muss man bitten! Durch ihre Stärke und viel Temperament, die sie auch einzusetzen wissen, sind sie dem Menschen körperlich überlegen. Einen Hengst sollte man daher gut erziehen und auf seiner Seite haben, dann sind sie tolle Sportpartner und ziehen vor allem im Dressurviereck mit ihrer imposanten Erscheinung alle Blicke auf sich. 

In der täglichen Arbeit stellen sie gerne mal in Frage, ob nun Pferd oder Reiter den höheren Rang hat. Mit konsequenter Erziehung sind viele Hengste dabei aber zu handeln. Hier und da lassen sie sich gerne mal von einer Stute ablenken und sich von ihren Hormonen übermannen, ansonsten sind sie aber konzentriert und mit viel Ausdauer bei der Sache.

Wallache – Treue Seelen?

Wallache sind kastrierte Hengste, denen aufgrund der Kastration die männlichen Geschlechtshormone fehlen. Je nachdem in welchem Alter sie „gelegt“ wurden, zeigen sie mehr oder weniger „hengstiges“ Verhalten und Erscheinungsbild. Ihnen fehlt meistens dann auch der von Natur aus muskulöse Hals eines Hengstes. 

Dafür sind Wallache sehr beliebte Sportpartner. Sie sind in der Regel treu, lieb und gelassen. Wallachen kann man Befehle erteilen, die sie gerne und ohne Diskussion umsetzen. Wegen ihres ausgeglichenen Charakters werden sie gerne als Freizeitpferd eingesetzt. Aber auch im Sport und während der täglichen Arbeit sind sie leichter im Umgang und wollen dem Reiter gerne alles Recht machen. Neue Aufgaben oder Lektionen hinterfragen sie meistens nicht, sondern machen das, was ihnen gesagt wird. Auch im Umgang mit anderen Pferden sind sie friedlich und lassen sich weder von Stuten noch von einem Hengst so schnell aus der Ruhe bringen. 

Natürlich trifft nicht alles auf jedes Pferd zu und bei allen Stuten, Hengsten und Wallachen gibt es Ausnahmen, die nicht in die typische Charakterbeschreibung passen!