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Springreiten: Der leichte Sitz

Kaum ein Reiter kommt im Laufe seiner Reitkarriere am leichten Sitz vorbei, denn wer mit seinem Pferd auch mal einen ausgiebigen Galopp im Gelände genießen, oder das Springen erlernen möchte, sollte den leichten Sitz beherrschen. Korrekt angewendet soll ein Leichter Sitz den Rücken des Pferdes entlasten. Aus diesem Grunde wird dieser oft auch als Entlastungsitz bezeichnet, der sich vom leichten Sitz jedoch etwas abgrenzt.

REITTV Trainer Hans Willi Weber erklärt in unten stehendem YouTube Video den kleinen Unterschied zwischen dem leichten- und dem Entlastungsitz:

,,Beim Entlastungssitz geht der Reiter mit dem Oberkörper mehr vor die Senkrechte, und hebt das Gesäß leicht aus dem Sattel heraus. Beim weniger ausgeprägten Entlastungssitz ist der Oberkörper nur leicht vor der Senkrechten. Wenn der Oberkörper sich fast waagerecht befindet spricht man vom Leichten Sitz. Beim Springreiten wird vorwiegend der Entlastungssitz gebraucht. Der wirklich ausgeprägte Leichte Sitz wird eigentlich nur zum Überwinden größerer Strecken benötigt,“ so der Trainer. In der Teildisziplin Gelände entlasten die Reiter ihre Pferde auf den Galoppstrecken im leichten Sitz.

Leichter Sitz beim Springreiten

Im leichten Sitz Der Einsatz des Entlastungssitzes beim Springreiten im Parcours hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab. Hier kommt es zum Beispiel einmal auf die Rittigkeit des Pferds an, das heißt inwieweit der Reiter sein Pferd unter Kontrolle hat. Je feiner das Pferd geritten ist, desto mehr kann der Reiter natürlich entlasten. Bei Gut gerittenen Pferden ist es einfacher, da diese durch den Entlastungssitz und den damit fehlenden Gewichtshilfen trotzdem rittig und damit auch weiter in der Anlehnung und an den Hilfen bleiben.

Beim Parcoursreiten sollte das Gesäß vor dem Hindernis und in den Wendungen im Sattel bleiben um besser auf das Pferd einwirken zu können und die Kontrolle im Parcours zu behalten. Denn ohne Kontrolle über das Pferd ist der Reiter beim Springreiten verloren. Ein Pferd kann auch nur dann im Entlastungsitz kontrolliert geritten werden, wenn es an den Hilfen steht. Das bedeutet, dass das Pferd auch im Entlastungs- oder Leichten Sitz weiterhin nur durch die treibenden Hilfen nach vorne geht und wieder abgefangen werden kann. Somit sollte beim Trainieren des Entlastungssitzes sowohl das Pferd aber auch der Reiter gewisse Grundvoraussetzungen erfüllen.

Voraussetzungen für das Reiten im Leichten Sitz

Wichtig ist, dass der Reiter in seinem Dressursitz gefestigt und ausbalanciert mit der Bewegung des Pferdes sitzen kann. Beim Springen für Anfänger sollte immer ein ausgebildetes Pferd helfen um Vertrauen aufzubauen und vom Pferd lernen zu können. Stimmen die Voraussetzungen kann mit leichten Abschnitten begonnen werden. Kurze Übergänge von Dressur- in den Entlastungsitz und ständige Übergänge (Schritt-Trab, Trab-Galopp) werden auch bei Profis in das tägliche Training eingebaut. Auch eignet sich das Stangentraining zur Vorbereitung auf den ersten Sprung. Tipps und Tricks dazu findest Du hier.

Springreiten Doch nicht nur die erlernte Balance im Dressursitz ist wichtig um für den Entlastungsitz optimal vorbereitet zu sein, sondern auch die Länge der Steigbügel muss passend gewählt sein. Die Bügellänge sollte drei bis vier Löcher kürzer, als für den Dressursitz benötigt, gewählt werden. Bei der täglichen Arbeit kann die Bügellänge jedoch auch nur um zwei Löcher variieren. Dies hat den Vorteil, dass das Pferd dann zu Hause besser gearbeitet werden kann. Das Knie des Reiters sollte an der Sattelpausche anliegen und der Absatz immer tief gehalten werden. Dabei sollte der Reiter aber darauf achten, dass das Knie nicht fest an die Pausche gepresst wird, sondern nur locker anliegt. Sonst kann es passieren, dass der Unterschenkel nicht mehr so am Pferd liegt, dass die Schenkelhilfe ankommen kann. Beim Entlastungs- und leichten Sitz sollte der Reiter nicht in den Bügeln stehen sondern sich über Knie und Fußgelenk abfedern können. Der Schenkel sollte nah am Gurt unter dem Schwerpunkt des Reiters liegen. Nur so kann die Balance gehalten und die Hindernisse überwunden werden ohne dass das Pferd in seinem Bewegungsablauf gestört wird.

In folgendem Video wird anhand einer Zeitlupenaufnahme genau verdeutlicht, dass die Unterschenkel während des Sprunges ruhig am Pferd liegen und die Absätze der Reiterin unter dem Schwerpunkt bleiben. Die Reiterin hat das Gesäß im Sattel und entlastet das Pferd erst in der Absprungphase durch das Mitgehen in der Bewegung. Die Reiterhand geht dabei soweit vor wie sie das Pferd zur Dehnung am Hindernis benötigt. Auch hinter dem Hindernis ist es gut zu erkennen wie die Reiterin ihr Gesäß wieder in den Sattel bringt. Ein lehrreiches Video zum Thema Leichter Sitz und Springen für Anfänger.

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