Dressurserie Teil 3: Übungen für die Lösungsphase beim Pferd
Im ersten Teil der Dressurserie ging es um den perfekten Sitz des Reiters, der jedoch keine Garantie für perfekte Hilfengebung ist. Aufbauend auf den zweiten Teil der Serie zur Lösungsphase beim Pferd möchten wir euch anhand des Videos einige Übungen vorstellen.
Die Lösungsphase beim Pferd im Schritt
Eine einfache Übung um festzustellen ob das Pferd auch am Anfang im Schritt bereits aufmerksam an den Hilfen steht, kann am langen Zügel abgefragt werden. Durch die entsprechende Gewichtsverlagerung und den Einsatz des äußeren Zügels kann das Pferd in die gewünschte Richtung gelenkt werden. Wenn der Reiter beispielsweise nur den linken Zügel nutzt um links herum zu reiten und den rechten Zügel um rechts herum zu reiten, dann wird grundsätzlich in jeder Gangart und in jeder Lektion das jeweilige innere Hinterbein blockiert. Ebenfalls kann dadurch die äußere Schulter des Pferdes ausweichen und das Pferd wird automatisch schief. Dieser Fehler passiert leider oft, auch aus Unwissenheit. Der Reiter hat zu viel Druck auf dem inneren Zügel, das Pferd wird zu sehr nach innen gezogen und die äußere Schulter weicht stark nach innen weg. Dann sieht es optisch so aus, als würde das Pferd die Hinterhand in die Bahn drücken. Um diesen Fehler zu korrigieren empfiehlt Nicole Uphoff im Video zum Thema, den Zügel innen nachzugeben und den Pferdehals geradezurichten. Dann kann das äußere Knie dazu einwirken die äußere Schulter des Pferdes nach innen zu bringen und das Pferd geradezurichten.
Lösungsphase beim Pferd im Leichttraben
Beim Leichttraben ist es wichtig, dass der Takt erhalten wird. Hektisches Aufstehen aus dem Sattel verringert die Taktsicherheit des Pferdes und bringt viel Spannung ins Abreiten. Das Pferd sollte dabei entspannt schwingen und kann gerne auch etwas länger gelassen werden, so dass es sich in die Tiefe strecken kann. Dabei kann auf der Zirkellinie schon sichergestellt werden ob das Pferd in sich biegsam ist und ohne Probleme nach innen oder nach außen gestellt werden kann. Wichtig hierbei ist immer, dass die Wendung durch den äußeren Zügel eingeleitet wird. Das Pferd sollte dann in beiden Ganaschen gleich locker sein.
Das Reiten einer Acht kann dazu beitragen das Pferd in seiner Stellung und Biegung zu verbessern. Beim Durchreiten der Mittelinie sollte das Pferd geradegerichtet werden. Ein guter Tipp hierbei ist, dass das Abwenden nach der Mittellinie in der Außenstellung geschieht. So kann das äußere Hinterbein besser in der Spur bleiben und untertreten, so dass das Pferd dann auch im Genick viel leichter nachgeben kann. Bei der Einleitung einer Acht von der linken Hand aus, bleibt das Pferd in der Ganasche hohl und wird in Linksstellung durch die Wendung nach rechts geritten. Auf der rechten Hand sollte der Reiter beim Abwenden einen Impuls mit dem rechten Schenkel geben. Dabei ist die Ganasche rechts hohl und das Pferd wird auf der Mittellinie gerade gestellt. Zum Abwenden nach links hilft dann das äußere Knie in die Außenstellung nach rechts.
Selbstverständlich gibt es auch andere Möglichkeiten die Lösungsphase beim Pferd unterschiedlich zu gestalten. Nicht immer muss in der Reithalle oder auf dem Dressurviereck geritten werden. Ein Pferd lösen und arbeiten kann man zum Beispiel auch im Gelände oder auf dem Springplatz durch Stangen-, Kavalettiarbeit oder Springgymnastik. Gerne könnt ihr Eure Erfahrungen und Übungen zur Lösungsphase beim Pferd in den Kommentaren posten.
Hier Video zum Thema: