Pferdeausrüstung

Pferdedecken - Welche Pferdedecken für welches Wetter?

Pferdedecken sind für viele Pferdebesitzer von hoher Bedeutung. Die Wahl für eine Pferdedecke ist oftmals nicht leicht und letztlich entscheidet jeder Besitzer selbst, ob er sein Pferd eindeckt und welche Decke verwendet wird. Viele verschieden Kriterien sind ausschlaggebend bei der Wahl der richtigen Pferdedecke. Atmungsaktivität, Reißfestigkeit, Wasserdichte und Tragekomfort spielen eine große Rolle, wenn es darum geht, welchen Bedingungen die Decke standhalten muss und welche Bedürfnisse des Pferdes und des Pferdebesitzers erfüllt werden sollen. Der EQUIVA Deckenratgeber gibt einen Überblick über die verschiedenen Deckenmodelle, Qualitätsmerkmale und Verwendungszwecke einer Pferdedecke, um am Ende die richtige Wahl zu treffen.

Sie schützen vor klirrender Kälte, trocknen das Pferd nach schweißtreibender Arbeit, vermiesen lästigen Insekten die Tour, wärmen den empfindlichen Nierenbereich oder halten das Fell trocken, wenn es regnet: Pferdedecken sind äußerst vielseitig und enorm praktisch im Alltag mit dem Vierbeiner. Ob Eskadron, Bucas oder Horseware – es findet sich auf dem Markt ein breites Angebot verschiedenster Hersteller von Pferdedecken für jede Lebenslage.

Unterschieden wird dabei zwischen:

  • Abschwitzdecken
  • Regendecken
  • Winterdecken
  • Stalldecken
  • Nieren- und Ausreitdecken
  • Führmaschinendecken
  • Fliegendecken
  • Ekzemerdecken

Warum tragen viele Pferde eine Decke?

Vor allem im Herbst und Winter kommen Regendecken, Winterdecken, Outdoordecken oder Stalldecken zum Einsatz, um Pferde vor kalten Temperaturen und der Witterung zu schützen. Pferde, die regelmäßig geritten werden, werden meist eingedeckt, um zu verhindern, dass sie extrem dickes Winterfell bekommen und im Training schnell zu schwitzen beginnen. Ist das Pferd geschoren, dient die Decke als Ersatz fürs Winterfell bei niedrigen Temperaturen. Darüber hinaus bieten Regendecken und Outdoordecken Schutz vor Nässe und Schmutz. Abschwitzecken halten das Pferd dagegen trocken nach schweißtreibendem Training. Ohne Decke wäre das Reiten zur kalten Jahreszeit also meist nur eingeschränkt möglich. Zwar schützt ein dicker Plüsch das Pferd vor Wind und Wetter, allerdings ist es nicht empfehlenswert, einen Sattel auf ein regennasses Pferd zu legen. Außerdem gerät ein plüschiger Vierbeiner beim Training schnell ins Schwitzen – in Kombination mit Kälte auf dem Paddock oder der Weide ebenfalls keine ideale Lösung. Auch Pferde mit einem geschwächten Immunsystem, oder Tiere die von Hause aus wenig Winterfell entwickeln, können mit einer Decke geschützt werden, wenn die Temperaturen fallen.

In freier Wildbahn kommen Pferde dank ihrer natürlichen Thermoregulation natürlich bestens ohne Decke aus. Im Zusammenleben mit dem Menschen ist die Decke aber nahezu unentbehrlich geworden. Neben den beliebten Outdoordecken, Regendecken und Abschwitzdecken, kommen Pferdedecken auch beim Ausreiten, auf der Weide, beim Transport oder in der Führmaschine zum Einsatz. Für jeden Anlass gibt es also die passende Pferdedecke, so dass mindestens ein Exemplar einen festen Bestandteil der Grundausstattung nahezu eines jeden Pferdehalters ausmacht.

Die passende Pferdedecke für das Pferd finden

Ob im Winter, Herbst oder im Übergang, beim Transport oder unter dem Sattel – Je nach Fütterung und Material bieten Pferdedecken Pferden den optimalen Schutz in jeder Lebenslage. Da die Auswahl an Pferdedecken sehr groß ist, ist es nicht einfach, die perfekte Decke für das Pferd zu finden. Wichtig bei der Wahl der richtigen Pferdedecke ist, dass sie zur Haltungsform des Pferdes und den aktuellen Temperaturen passt und vor allem die richtige Größe und Passform hat.

Decken-Typen

Welche Pferdedecken fürs Pferd gibt es und wann werden sie benötigt?

Abschwitzdecken fürs Pferd – Wie funktioniert eine Abschwitzdecke?

Abschwitzdecken haben über längere Zeit keine wärmende Funktion, sondern in erster Linie eine Trocknungsfunktion. Sie kommen vor allem in der kalten Jahreshälfte zum Einsatz. Im Winter ist es zwar kalt, doch beim Reiten schwitzt das Pferd trotzdem aufgrund der Anstrengung. Vor allem ungeschorene Pferde haben nach dem Arbeiten nasses Fell, das es auf jeden Fall zu trocknen gilt, bevor das Pferd in die Box oder zurück auf Paddock oder Wiese gebracht wird, sonst fängt das Pferd an zu frieren und kann krank werden. Auch, wenn das Pferd vom Regen durchnässt ist, möchte man das Fell trocknen, bevor der Sattel aufgelegt wird. In beiden Fällen können Abschwitzdecken dabei helfen, das Pferd schnell wieder trocken zu bekommen, sodass es nicht anfängt zu frieren. Die dünnen Fleece-Decken saugen die Feuchtigkeit schnell aus dem Pferdefell und leiten diese nach außen. Je mehr Dampf eine Abschwitzdecke aufnimmt, umso schneller kann das Pferd auch wieder trocknen. Und desto schneller die Decke die aufgenommene Feuchtigkeit dann nach außen abgibt, umso besser kann sie neue Nässe wieder aufnehmen. 

Die Abschwitzdecke sollte nur so lange auf dem Pferd bleiben, bis das Fell trocken ist. Stellt man das Pferd dabei in die Box, sollte man darauf achten, dass die Brust -und Bauchgurte der Decke geschlossen sind. Da Pferde sich mit nassem oder feuchtem Fell gerne im trockenen Stroh wälzen, könnte die Decke verrutschen und das Pferd sich verfangen. Hat die Abschwitzdecke keine Bauchgurte, kann auch ein separater Deckengurt verwendet werden oder man lässt die Decke komplett offen, sodass sie beim Wälzen vom Pferd rutscht. Man sollte dann aber das Pferd im Auge behalten, damit es nicht ohne Decke nass in der Box steht. Wenn das Pferdefell trocken ist, sollte die Abschwitzdecke wieder vom Pferd genommen werden, da sie dann die Feuchtigkeit in ihren Fasern aufgesaugt hat und klamm werden kann, wenn sie weiterhin auf dem Pferd verbleibt. Daher sollte eine Abschwitzdecke nicht über Nacht auf dem Pferd gelassen werden. Ist das Fell getrocknet, kann man die Abschwitzdecke gegen die Stalldecke tauschen. Die Abschwitzdecke sollte zum Trocknen aufgehangen werden, damit sie für den nächsten Einsatz wieder trocken und funktionstüchtig ist. 

Auf trockenem Fell kann eine Abschwitzdecke kurzfristig auch eine wärmende Funktion haben. So kann man sie zum Beispiel beim Warm- und Trockenreiten des Pferdes über Sattel und Kruppe legen, sodass gerade Pferde, die sonst eine Stalldecke tragen, warmgehalten werden. Eine Abschwitzdecke eignet sich außerdem gut für den Transport des Pferdes zum Beispiel auf dem Weg zum Turnier. So ist das Pferd vor Zugluft im Anhänger geschützt, selbst, wenn es vor Aufregung ins Schwitzen gerät. Decken mit Abschwitzfunktion gibt es in vielen verschiedenen Größen und heutzutage lassen auch schicke, trendige und ausgefallene Designs diverser Hersteller wie z. B. Eskadron keine Wünsche des Reiters oder der Reiterin offen.

Die beliebtesten Abschwitzdecken

Regendecken fürs Pferd

Die Regendecke sollte wind- und wasserfest oder wasserabweisend sein, um auch widrigen Wetterbedingungen standhalten zu können. Regen- oder auch Paddockdecken für Pferde sind in der Regel gar nicht oder nur leicht, meist mit Fleece, gefüttert und wärmen im Vergleich zu Winterdecken deutlich weniger. Sie können alleine getragen oder mit einer Unterdecke kombiniert werden. Bei Outdoordecken, die nicht wasserabweisend sind, dient die Regendecke darüber getragen dagegen als Schutz gegen Nässe auf der Weide oder im Offenstall. Im Frühjahr wird die Regendecke häufig für den Übergang genutzt, wenn die dicke Winterdecke wegen der steigenden Temperaturen nicht mehr zum Einsatz kommen muss. Auch vor Schmutz schützt die wasserabweisende Regenecke hervorragend. Sie ist pflegleicht und lässt sich schnell von Matsch und Sand befreien. Regendecken verschiedener Marken, z.B. von Bucas, kommen in verschiedenen Größen fürs Pferd oder Pony daher und trotzen grauem Regenwetter auch optisch dank trendiger Designs und frischer Farben


Unsere Top Regendecken für dein Pferd

Winterdecken fürs Pferd

Winterdecken für Pferde sind in der Regel gefüttert. Geht das Pferd mit der Decke auch auf den Paddock oder auf die Weide, sollte die Winterdecke im Gegensatz zu einer einfachen Stalldecke auch wasserfest und wasserabweisend sein. Die sogenannten Outdoordecken halten draußen jeder Belastung stand, sind wärmend und atmungsaktiv und trotzen dank ihrer hohen Funktionalität Wind und Wetter. Damit sie an Ort und Stelle bleiben und dem Pferd maximalen Tragekomfort ermöglichen, sind Winterdecken mit Bauchgurten, Schweifriemen und Riemen im Brustbereich ausgestattet, die individuell verstellbar sind. Einige Winterdecken sind auch mit einem Halsteil zu kombinieren, sodass der Pferdehals zusätzlich gewärmt wird. 

Die Füllung einer Winterdecke ist variabel und wird in Gramm/Quadratmeter angegeben. Dabei gilt: Je höher die Grammzahl, desto wärmer die Decke. Eine Wattierung mit 50g bis 100g wärmt beispielsweise nur leicht und ist daher eine ideale Winterdecke für die Übergangszeit oder für ungeschorene Pferde. Winterdecken mit einer Füllung ab 200g bis 300g eignen sich für kalte Tage, ist das Pferd sehr kälteempfindlich oder geschoren, empfiehlt sich bei extremen Minusgraden eine Winterdecke mit mollig warmen 400g.

Unsere Top Winterdecken für Pferde

Stalldecken fürs Pferd

Stalldecken eignen sich für das Tragen im Stall und können auch beim Transport eingesetzt werden. Sie sollen das Pferd vor Zugluft schützen und daher windabweisend sein. Grundsätzlich können Stalldecken auch als Abschwitzdecke eingesetzt werden, sollten dann allerdings nicht aus Fleece gefertigt sein, da die Einstreu dann in der Decke hängen bleibt. Stalldecken mit glatter Oberfläche sind für den Einsatz in der Box besser geeignet. Stalldecken sind mit unterschiedlichen Füllungen zwischen 0g und 400g erhältlich und für den reinen Indoor-Gebrauch gedacht, da sie Regenwetter nichts entgegen zu setzen haben. Soll das Pferd mit Stalldecke an die Luft, empfiehlt es sich, eine leichte Regendecke über die Stalldecke zu legen, damit das Pferd vor Nässe geschützt ist. 

Auch bei Stalldecken ist die Passform wichtig: Zwar bewegt sich der Vierbeiner im Stall und in der Box weniger als auf Paddock oder Weide, allerdings droht bei einer zu großen Decke ein Verrutschen: Dann kann es passieren, dass das Pferd in die Deckengurte tritt und die Decke reißt. Bei einer zu kleinen Decke drohen Scheuerstellen. Im Bereich des Widerrists sollte die Stalldecke nicht direkt aufliegen, da sie sonst zu viel Druck ausübt. Besser ist es, wenn die Stalldecke im Halsbereich vor dem Widerrist abschließt.


Nieren- und Ausreitdecken

Eine wetterfeste Ausreitdecke kommt im Herbst und Winter an kalten und regnerischen Tagen beim Reiten im Freien zum Einsatz. Sie ist kürzer als eine normale Pferdedecke und verfügt über eine Aussparung im Sattelbereich. Befestigt wird sie über Klettverschlüsse im Widerristbereich und hat zusätzlichen Halt durch einen Schweif- oder Hinterhandriemen. Geschorene Pferde sind beim Ausritt mit einer Regedecke vor Wind und Wetter geschützt, wenn diese aus wasserfestem Material gefertigt ist. Wer bei schlechten Lichtverhältnissen draußen mit dem Pferd unterwegs ist, kann auf eine Ausreitdecke mit Reflektorstreifen zurückgreifen. So werden Pferd und Reiter auch in der Nacht oder an grauen Tagen besser gesehen. 

Vor Attacken durch lästige Insekten soll eine Fliegen-Ausreitdecke schützen. Im Gegensatz zu wasserfesten Ausreitdecken oder Regendecken zum Ausreiten schützt sie zwar nicht vor Wind und Wetter, hält im Frühjahr und Sommer aber ungeliebte Wegbegleiter davon ab, den empfindlichen Rückenbereich des Pferdes als Landebahn zu missbrauchen. Einige Reiter benutzen die Nierendecke auch zum Aufwärmen beim Training in der Halle an kalten Tagen. Für solche Fälle kommen Decken aus Fleece zum Einsatz, die sowohl eine leicht wärmende Funktion haben, sich jedoch auch als Abschwitzdecke nach schweißtreibendem Training eignen.


Eine Auswahl unserer Nieren- und Ausreitdecken

Führmaschinendecken fürs Pferd

Die spezielle Form der Führmaschinendecke schützt den Rücken des Pferdes vor Zugluft, Kälte oder Nässe, ohne seine Bewegungsfreiheit einzuschränken. Im Schulterbereich haben Führmaschinendecken eine Aussparung. So kann das Pferd in der Führmaschine, beim Spaziergang oder auf dem Laufband im Schritt und Trab ausschreiten und bleibt im Rückenbereich durch die Decke dennoch warm und trocken. 

Zum Aufwärmen an trockenen Tagen oder wenn das Pferd nach getaner Arbeit in der Führmaschine trocknen soll, eignet sich eine Führmaschinendecke aus Fleece. Bei Regen oder Schnee empfiehlt sich eine wasserdichte Decke. Diese Art von Führmaschinendecke ist auch mit leichter Füllung zu haben, sollte atmungsaktiv und schweißabsorbierend sein. Führmaschinendecken unterschiedlicher Hersteller, z.B. von Eskadron oder Waldhausen, werden in der Regel mit Kreuzgurten unter dem Bauch verschlossen, ein Frontverschluss und Schweifriemen sorgen für zusätzlichen Halt. Für den Einsatz unter dem Sattel ist die Führmaschinendecke nicht geeignet. Hier empfiehlt sich stattdessen eine Nieren- oder Ausreitdecke.


Pferdedecken im Sommer: Fliegendecken und Ekzemerdecken fürs Pferd

Einfache Fliegendecken sind in der Regel grob gewebte, dünne Decken, die das Pferd effektiv vor Fliegen schützen. Da Fliegen, Bremsen und Mücken den Pferden vor allem im Sommer das Leben schwer machen, sollten Fliegendecken sehr dünn sein, sodass das Pferd darunter nicht zu schwitzen beginnt. Klassische Fliegendecken für Pferde eignen sich aufgrund fehlender Bauchgurte oder ähnlicher Befestigung nicht für den täglichen Weidegang. Soll das Pferd auch auf der Wiese vor Insekten geschützt sein, sollte eine Fliegendecke mit entsprechender Befestigung gewählt werden, damit die Decke nicht verrutscht. 

Besonders empfindliche Pferde und Ponys können mit Ekzemerdecken effektiv geschützt werden. Ekzemerdecken sind aus einem extrem feinmaschigen Funktionsstoff gefertigt, in der Regel hoch atmungsaktiver Polyesterstoff. Dieser ist so eng gewebt sein, dass auch ein Durchdringen von winzigen Kriebelmücken verhindert wird. Zudem sind die meisten Ekzemerdecken uv-beständig und schützen so nicht nur vor lästigen Brummern, sondern auch vor intensiver Sonneneinstrahlung.


Unsere beliebtesten Fliegendecken

Pferdedecken Zubehör

Eine qualitativ hochwertige Pferdedecke ist eine gute Investition. Im Idealfall schützt sie das Pferd über viele Jahre vor äußeren Einflüssen. Sollte die Decke nicht mehr perfekt passen, weil sich der Körperbau des Pferdes verändert hat oder Riemen durch die starke Nutzung ersetzt werden müssen, ist glücklicherweise nicht unbedingt der Kauf einer neuen Decke angesagt. Die Lösung findet sich oft bei einem Blick ins Pferdedecken Zubehör unterschiedlicher Hersteller. 

Brusterweiterungen zur Verbesserung der Passform, Deckengurte zur Fixierung von rutschenden Abschwitzdecken, neue Schweifriemen oder Beinschnüre oder Kreuzgurtverlängerungen sind hervorragende „Ersatzteile“ für Decken aller Marken von Bucas bis Waldhausen. Hier finden sich auch Halsteile, welche an Decken befestigt werden können und das Pferd so in diesem Bereich zusätzlich schützen. Oder der beliebte Brustscheuerschutz für empfindliche Vierbeiner, welcher unter Decken getragen werden kann.

Welche Deckendicke der Pferdedecke ist die richtige?

Die Wohlfühltemperatur eines Pferdes unterscheidet sich von der des Menschen. Sie liegt beim Pferd zwischen 5 Grad und 15 Grad Celsius, beim Mensch zwischen 20 und 27 Grad. Selbst Minusgrade sind für das gesunde, ungeschorene Pferd kein Problem, bis zu -15 Grad hält der Vierbeiner im Normalfall wunderbar aus. Dies hängt jedoch auch vom Temperaturempfinden des Pferdes ab. Die Frage nach der richtigen Deckendicke ist also nicht pauschal zu beantworten. Dennoch gibt es grobe Orientierungswerte, welche Pferdehalter im Zweifelsfall herbeiziehen können.

Temperatur
ungeschorenes Pferd
geschorenes Pferd
+11°C - +15°C
Keine Decke0 Gramm Füllung
+ 6°C - + 10°Ckeine Decke / 0 Gramm RegendeckeDünne Regendecke mit Fleece oder leichter Fütterung, 50 Gramm
+1°C - +5°CRegendecke mit dünnem Fleece, 50 GrammDünne Regendecke zwischen 100 und 150 Gramm Füllung
Unter 0°C - -4°CWinterdecke/Stalldecke 100 bis 150g FüllungWinterdecke/Stalldecke mit 200 Gramm Füllung
-5°C - -10°CWinterdecke/Stalldecke mit 150g FüllungWinterdecke/Stalldecke mit 300g Füllung
Unter -15°CWinterdecke/Stalldecke ab 220g FüllungWinterdecke/Stalldecke ab 300g Füllung in Kombination mit einer Unterdecke nach Bedarf

Ist die Pferdecke zu dick oder zu dünn?

Ist das Pferd eingedeckt, kann man in den ersten Tag schnell erkennen, ob die richtige Deckendicke gewählt wurde. Friert das Pferd, stellt es das Fell auf und zittert im Extremfall sogar und es sollte eine dickere Decke gewählt werden. Beginnt das Pferd unter der Decke zu schwitzen, wird eine dünnere Pferdedecke benötigt. Moderne Decken mit hoher Atmungsaktiviät leiten die Feuchtigkeit nach außen ab und es ist ein leichter Feuchtigkeitsfilm zu sehen, wenn das Pferd geschwitzt hat.

Die passende Deckengröße für das Pferd

Am besten wird die Rückenlänge des Pferdes ausgemessen. Folgende Angaben können jedoch als Orientierung dienen:

Deckengröße in cm
Größe des Pferdes
105 cmKleine Ponys
115 cmMittelgroße Ponys
125 cmKleine Vollblüter oder Kleinpferde oder kurze Ponys zwischen 130 cm und 145 cm Stockmaß
135 cmSchmale Vollblüter, kleine Warmblüter mit kurzem Rücken oder kräftige Endmaßponys
145 cmWarmblüter zwischen 160 cm und 170 cm, große Pferde mit kurzem Rücken oder kleinere mit langem Rücken
155 cmWarmblüter ab 170 cm und kleinere Pferde mit langem Rücken

Größe der Pferdecke richtig messen

Um die passende Decke für das Pferd zu finden, ist die Rückenlänge des Pferdes maßgebend. In der Regel gilt bei den meisten Marken, dass die Rückenlänge des Pferdes in cm der ausgezeichneten Deckengröße entspricht. Um die richtige Größe der Decke zu ermitteln, sollte man daher den Rücken des Pferds vom Widerrist bis zum Schweifansatz vermessen, genau dort entlang, wo auch die Decke liegt (Bild 1). Das Maßband sollte nicht straff von Punkt zu Punkt gehalten, sondern flach auf die Wirbelsäule des Pferdes gelegt werden. Dieses Maß gibt die optimale Deckengröße an. Wichtig ist, dass die Proportionen des Pferdes mit einberechnet werden. Bei einem sehr schmal gebauten Pferd mit einer Rückenlänge von 145 cm kann auch eine 140 cm große Decke ausreichend sein. Ist das Pferd breit gebaut, empfiehlt es sich die Decke 5 cm größer zu nehmen.

Tipp: Nicht das Stockmaß mit dem Rückenmaß verwechseln!


Wie erkennt man, ob die Pferdecke richtig sitzt?

Damit die Decke in der richtigen Größe auch optimal sitzt, müssen alle Verschlüsse korrekt eingestellt und angebracht werden. Im Brustbereich (Bild 2 & 3) dürfen die Verschlüsse nicht zu eng eingestellt werden, damit die Decke nicht einschneidet oder das Pferd einengt. Zu locker eingestellt, kann die Decke allerdings über den Widerrist nach hinten rutschen. Auch die Bauchgurte (Bild 4, 5 & 6) sollten individuell an das Pferd angepasst werden, nicht zu eng und nicht zu locker eingestellt sein und ungefähr eine Hand flach zwischen Bauch und Gurte an Spielraum bieten (Bild 7). So kann die Decke nicht nach links oder rechts rutschen. Verschnallt werden die Gurte unter dem Bauch über Kreuz, so dass diese einen besseren Halt gewährleisten. Viele Pferdedecken haben Beinschnüre, die um die beiden Hinterbeine befestigt werden (Bild 8). Sind sie zu locker, erfüllen sie nicht ihren Zweck, sind sie zu eng, schneiden sie ein.

Materialeigenschaften

Die Eigenschaften einer guten Outdoordecke für Pferde


Atmungsaktiv und wasserdicht 

Atmungsaktivität bezeichnet den Feuchtigkeitstransport zwischen innen und außen. Eine hohe Atmungsaktivität steht für eine hohe Wasserdampfdurchlässigkeit von innen nach außen. Eine hohe Atmungsaktivität ist vor allem beim Abschwitzdecken von Vorteil. Die Wasserdichtigkeit eines Stoffes wird mit der Höhe der Wassersäule angegeben. Diese gibt an, wie viel Wasser auf dem Gewebe lasten kann, bevor es Feuchtigkeit durchlässt. Für Outdoordecken oder Regendecken ist eine gewisse Wasserdichte ein Muss, denn umso höher die Wasserdichte umso mehr ist das Pferd vor Regen und Feuchtigkeit geschützt.



Denier und Ripstop

Denier ist ein Maß für die Feinheit des Garnes, aus dem die Decke gewebt ist. Umso niedriger die Denier Zahl desto feiner das Garn und das daraus erzeugte Gewebe. Eine Decke mit hoher Denier Zahl ist aus dichterem Gewebe gefertigt und ist reißfester und langlebiger als eine Pferdedecke mit niedriger Denier Zahl. Einige Pferdedecken sind aus Ripstop-Stoffen gefertigt. Diese Stoffe sind in einer speziellen Technik gewebt und besonders reißfest. Dabei werden dickere Fäden in das ansonsten dünnere Gewebe integriert. Vorteile von Ripstop-Geweben sind das sehr gute Gewichts-/Stabilitätsverhältnis und die Weiterreißfestigkeit. Das bedeutet, dass auch bei einem entstandenen Loch der Stoff nicht weiter aufreißt.


Füllung der Pferdedecke

Die Füllung einer Pferdedecke wird in Gramm angegeben. Umso höher die Zahl, umso dicker ist die Decke gefüttert und umso mehr Wärme spendet sie. Decken mit 0 Gramm Füllung sind gar nicht gefüttert. Wenn es im Herbst und Winter kälter wird, kann man im Laufe der Zeit zu einer dickeren Decke greifen.


Tragekomfort

Für den optimalen Tragekomfort sorgen Schnitt und Passform der Pferdedecke. Anatomische Schnitte, Bauchgurte und andere Verschlüsse im Brust- und Beinbereich gewährleisten, dass die Decke richtig sitzt und das Pferd sich wohlfühlt.


Reinigung

Wie wird eine Pferdedecke gereinigt und gepflegt?

Nach einer Saison sollte die Pferdecke gründlich gereinigt werden, bevor man sie für das nächste Jahr einlagert. Abschwitzdecken sollten nach mehrmaligem Gebrauch gewaschen werden. Es empfiehlt sich in den meisten Fällen, Pferdedecken in einer professionellen Reinigung reinigen und vor allem Outdoordecken und Regendecken imprägnieren zu lassen. Möchte man die Pferdedecke selbst reinigen, sollte folgendes beachtet werden:

  • Vor der Wäsche gründlich ausbürsten und die Haare entfernen
  • Die Pferdedecke vor der Wäsche einweichen
  • Speziellen Deckenreiniger oder hautschonendes Waschmittel verwenden
  • Pferdedecken nicht heiß waschen und an der Luft trocknen lassen

FAQ

Häufige Fragen zum Thema Pferdedecken

Messen Sie die Rückenlänge Ihres Pferdes. Das ist der Abstand zwischen Widerrist und Schweifansatz. Achtung: Das Maßband muss dabei entlang der Wirbelsäule am Rücken aufliegen! Die ermittelte Länge entspricht der benötigten Deckengröße.

Gerade, wenn das Pferd viel draußen steht und somit Wind, Regen und Kälte ausgesetzt ist, kann es notwendig sein eine Decke zu nutzen. Ein weiterer Grund, der für das Eindecken sprechen kann, ist das Vermeiden eines dicken Winterfells.
Für die meisten Pferde empfiehlt sich eine Winterdecke mit einer 200 g Füllung. Für kälteempfindliche Pferde (geschoren oder ungeschoren) eignet sich eine Winterdecke mit einer Füllmenge von 300 g und mehr. Eine Winterdecke mit 300 Gramm und mehr hält das Pferd dank der dicken Wattierung sehr warm.